„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit………“ Voller Inbrunst stimmten die Besucher in das bekannte Adventslied ein, das die Musikkapelle Wollbach erklingen ließ. Es bildete den Abschluss eines hörenswerten und abwechslungsreichen vorweihnachtlichen Konzertes, das in der Pfarrkirche „Sankt Bonifatius“ die Adventszeit einläutete.
In den letzten Wochen vor Weihnachten sorgen traditionell die, wie es Pfarrer Frank Mathiowetz schön ausdrückte, „Wollbacher Musiktreibenden“ für die Einstimmung auf den Advent. Neben den Aktiven des Wollbacher Musikvereins spielten und sangen sich die Angehörigen der Schola sowie des Kirchen- und Männerchores in die Herzen der Zuhörer, die am Ende nicht mit Applaus sparten und den Künstlern „standing ovations“ spendeten.
Während der Handel seit Wochen an den Kauf der Weihnachtsgeschenke erinnert, die Kaufhäuser um das Geld der Käuferschar buhlen, Weihnachtsmärkte schon in den letzten Novembertagen eröffnet werden und dort sogar schon Sankt Nikolaus unterwegs ist, kehrt mit all dem Glitzerschein noch lange nicht die echte Vorfreude auf Weihnachten ein. Viel eher sorgten da schon die Lieder und Texte des vorweihnachtlichen Konzertes für jene Geborgenheit schenkende Stimmung und Atmosphäre, die den Tagen vor Weihnachten gerecht wird.
Gerne folgten die Besucher der Aufforderung von Pfarrer Frank Mathiowetz doch in all dem vorweihnachtlichen hektischen Treiben innezuhalten, still zu werden, zuzuhören und sich von den Gesangsgruppen und Musikern beschenken zu lassen. Souverän und liebevoll führte einmal mehr Altbürgermeister Alois Gensler durch das Programm, das einen Wechsel von leisen, besinnlichen, nachdenklichen, aber auch von flotten, peppigen und rockigen Klängen bot. Ruhe und Besinnung auf der einen Seite und Freude, Glückseligkeit und Ausgelassenheit auf der anderen Seite. Zum Auftakt sorgten die 23 Akteure der Musikkapelle unter Leitung von Norbert Glock in Vertretung von Udo Schneider gleich für Furore. Das Medley „Winter Holiday“ startete mit bekannten Melodien, wie „Let it snow“ oder „winter wonderland“ und viel Schwung. Besinnlich und zum Nachdenken anregend dann die Liederauswahl der Schola, deren 16 Sängerinnen und Sänger zum Glauben an Gott („Euer Herz erschrecke nicht“) aufforderten, daran erinnerten, dass Advent Warten bedeutet und Wachsamkeit verlangt („Advent ist ein Leuchten“), und schließlich vor Augen führte, dass Weihnachten mehr als Kommerz und Konsum bedeutet mit „Weihnacht bedeutet so viel“. Einen deutlichen Kontrast zu diesem Programmpunkt bildete „A Christmas Rock Festival“ (Arrangement Manfred Schneider), das bekannte Melodien, wie „Mary's boychild“ oder „We wish you a merry christmas“ beinhaltete. Unter der über 40-jährigen Erfahrung ihres Chorleiters Franz Werner präsentierte sich der Kirchenchor in bester Verfassung mit „Jetzt fangen wir zum Singen an“, „Ave Maria“ und „Im Stall zu Bethlehem“, wobei Winfried Schroll mit seinem Solopart beeindruckte. Bevor der Männerchor des traditionsreichen örtlichen Männergesangvereins mit weiteren Melodien verzauberte, bot die Musikkapelle mit dem berühmten „Merry christmas everyone“ des walisischen Sängers Shakin' Stevens noch einmal eine Kostprobe ihres Könnens.
Anspruchsvolle, bisher nur selten gehörte Stücke, hatte Chorleiterin Eva Duda aus dem Repertoire ihrer Sänger für den Männerchor ausgewählt. Neben dem Lobpreis der Muttergottes „Sancta Maria“ bekamen die Besucher „Freuet euch all“ und „Heilige Nacht“ zu hören.
Kritisch hinterfragten die Sänger am Ende mit „Wäre die Freude nur immer so groß“, das viele unnötige Drumherum um das Weihnachtsfest. Wie für alle anderen Akteure an diesem Abend gab es auch für die Sänger den verdienten Applaus. Den Schlusspunkt unter das vorweihnachtliche Konzert setzte die Musikkapelle mit „Macht hoch die Tür“. Ein Dankeschön galt aus dem Mund von Alois Gensler allen Akteuren des Abends. Die von den Besuchern reichlich in die bereit gestellten Körbchen eingeworfenen Spendengelder werden einem Hilfsprojekt zugute kommen, verriet Alois Gensler am Ende.