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HOLLSTADT: Die böse Fee aus dem Tuschekasten von Karina Mack

HOLLSTADT

Die böse Fee aus dem Tuschekasten von Karina Mack

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    Die böse Fee hat Karina Mack aus Hollstadt zum Erfolg geführt: Die 24-jährige angehende Kosmetikerin, die ihre Ausbildung in einem Betrieb in Bad Kissingen absolviert und die Berufsfachschule in Lauf an der Pegnitz besucht, hat am Sonntag bei der Kosmetik-Fachmesse „Cosmetica Stuttgart“ an einem internationalen Schüler-Make-Up-Wettbewerb teilgenommen und den zweiten Platz belegt.

    „Märchenzauber“ lautete das Motto des Wettstreits, der vom Berufsverband der Fachkosmetiker in Deutschland mitorganisiert wurde. „Das ist mein Thema“, hatte Karina Mack sofort gedacht, als sie davon erfuhr: „Toll ist, dass man sich da total austoben kann.“ Feen, Elfen, Fabelwesen – auf all diese Figuren hätte Mack ihr Modell, die 25-jährige Lucia Baumhämmel, eine Freundin aus Höchheim, trimmen können.

    Doch Mack hat sich bewusst für die böse Fee aus dem Märchen Dornröschen entschieden: „Die meisten Teilnehmer haben irgendwelche süßen Sachen gemacht. Ich wollte keine Prinzessin, ich wollte aus der Masse herausstechen“, sagt die 24-Jährige. „Etwas herbes, verruchtes und bizarres“, habe sie aus Baumhämmel machen wollen.

    Mehrere Monate vorbereitet

    Mehrere Monate hat sich Mack vorbereitet – meist am Abend nach der Arbeit, wenn sie gerade nicht für ihre bevorstehende Abschlussprüfung lernte. Der theoretische Wettbewerbsteil – ein 30-minütiger Multiple-Choice-Test – machte der Schülerin mit Einser-Schnitt sowieso keine Sorgen.

    Das Kostüm hat die Hollstädterin selbst entworfen und geschneidert: schwarz ist es geworden, miteingewebt hat sie echte Rosen und Dornen, dazu ein Rock aus Draht, nach unten weit ausgestellt, mit schwarzer Seide und Tüll, außerdem eine Corsage. Bei den Haaren habe die Firma Intercoiffeur Straub in Bad Neustadt geholfen: auftupiert, in rosa Farbe, „einfach bombastisch“, sagt Mack.

    Auch das Make-Up sei sehr aufwendig gewesen. Das Hauptaugenmerk hat sie hierbei auf die Augenpartie gelegt: Die Augenbrauen sollen schwarze Dornen darstellen, verwendet hat die Hollstädterin dafür ein Schablonentuch. Beim Lidschatten hat sich Mack für pink und schwarz entschieden. Die Lippen in Hautfarbe formen einen Herzmund.

    Zu Tränen gerührt

    Was lang geplant wurde, musste innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden: gerade einmal eine Stunde hatte Mack Zeit, ihr Modell anzukleiden und das Make-Up aufzutragen. Viermal hatte sie zuvor geübt. „Ich bin nicht komplett fertig geworden“, gesteht sie. Die Wimpern hätten nicht perfekt gesessen, der Kleber hat Baumhämmel zu Tränen gerührt, da musste das Make-Up wieder nachgebessert werden.

    Daran habe es wohl gelegen, dass sie nicht Platz eins belegte, vermutet die Zweitplatzierte. „Ganz knapp“ ist die Entscheidung ausgefallen, habe die Jury bei der Preisverleihung gesagt, lange sei hin- und herdiskutiert worden.

    Dass sie es überhaupt unter die Erstplatzierten schafft, hatte Mack nicht erwartet: „Ich hab mir einfach eingeredet, dass ich keinen Platz belege, damit ich nachher nicht enttäuscht bin.“ Dass es eine Berufsfachschule aufs Treppchen schaffe ist laut Mack sowieso recht unwahrscheinlich. Schließlich werde der Wettbewerb unter anderem von Privatschulen gesponsert.

    „Tierisch gefreut“, hat sie sich, als es dennoch passierte. Mit ihr jubelten ihr Freund, ihre Eltern, die Schwester und Lehrer, die sie nach Stuttgart begleitet hatten. Gewonnen hat die 24-Jährige, die ab August bei der Parfümerie Lux in Bad Neustadt arbeitet, 800 Euro Sachpreis, das Abo einer Kosmetikzeitschrift und einen Pokal. Und sie könnte noch einen weiteren Preis einheimsen: Im Internet unter www.bfd-ev.com können die Models der insgesamt 14 Wettbewerb-Teilnehmer in Kürze bewertet werden. Da kann Rhön-Grabfeld dann fleißig für die böse Fee klicken.

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