(hlit) Einige der in der Bundesrepublik als erste im Beruf Industriefachwirt ausgebildeten Männer trafen sich mit ihrem Ausbilder von vor 40 Jahren, Professor Dr. Clemens Heidack, in Bad Neustadt. Dazu stieß auch Michael Frank, Betriebsleiter des Siemenswerks in Brendlorenzen.
Sieben Industriefachwirte erfreuten sich an den Heidacks Ausführungen, der ab 1969 als Bildungsleiter der beiden Siemens-Elektromotorenwerke Bad Neustadt und Würzburg wirkte. Damals richtete sich sein Blick auf die konzernweiten Bemühungen auf die gut besetzte technische Aufstiegsbildung zwischen Facharbeitern und graduierten Ingenieuren, Meistern und Technikern. Dagegen stand die Bildungslücke zwischen Kaufmann und dem graduierten Betriebswirt, als Defizit in der Industrie und im betrieblichen Berufsbildungssystem.
Um den damaligen Bedarf für die Zukunft zu bestimmen, stellte Heidack eine total vertikale Bedarfslücke fest. Gegenüber den technischen Möglichkeiten zwischen Facharbeiter und graduiertem Ingenieur schienen die kaufmännischen Potenziale vernachlässigt zu sein. Heidack: „Der Fachwirt verfügt über praktische Berufserfahrung und eine systematische Weiterbildung, die ihn für qualifizierte Sachaufgaben und für Leitungs- und Führungsaufgaben der mittleren Ebene befähigen.“ Heidack erhielt für seine vielfältigen Tätigkeiten, zum Teil auch in Russland und Japan, neun Auszeichnungen von verschiedenen Ministerien, darunter auch den großen Stadtpreis von Düsseldorf.
Heidack nannte die Ausbildung zum Fachwirt/Fachkaufmann der Industrie- und Handelskammern zu den interessantesten und erfolgreichsten Bildungsveranstaltungen in den letzten 40 Jahren. Inzwischen gibt es nahezu eine halbe Million IHK-geprüfte Absolventen.
Der 72-Jährige, der jetzt in Düsseldorf lebt, erinnerte sich, dass damals 15 Personen aus dem Landkreis diese zweijährige Weiterbildung bei der Firma Siemens in Bad Neustadt erfolgreich abschlossen. Schweinfurt und Würzburg schlossen sich danach an.
Für die vorbereitende Organisation wurde dem Bad Neustädter Helmut Schmitt Dank ausgesprochen. Die weiteste Anreise hatte der gebürtige Hollstädter Robert Gütlein, der jetzt in Ingolstadt wohnt. Ein harter Kern beschloss nach einem gemeinsamen Abendessen die interessante und gut verlaufende Zusammenkunft.