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ROTHHAUSEN: Die Faszination von Pola ist ungebrochen

ROTHHAUSEN

Die Faszination von Pola ist ungebrochen

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    Fasziniert von Pola-Modellen: Ingo Möging aus Bad Wildungen, der eine Internetseite über das Unternehmen ins Netz stellte.
    Fasziniert von Pola-Modellen: Ingo Möging aus Bad Wildungen, der eine Internetseite über das Unternehmen ins Netz stellte. Foto: Foto: Mögling

    Viele Modellbahnbesitzer wissen, wovon die Rede ist beim Namen Pola. Das von 1963 bis 1997 in Rothhausen ansässige Unternehmen für Zubehör und Modellhäuser hat auf der ganzen Welt Freunde dieses Hobbys beliefert. Selbst 15 Jahre nach der Einstellung der Produktion in Rothhausen ist die Faszination der Pola-Produkte ungebrochen. So sieht es zumindest Ingo Mögling aus Bad Wildungen. Er hat kürzlich unter der Adresse www.ingomoegling.de eine Internetseite über die Firma Pola ins Netz gestellt.

    Als Hauptgrund für die Faszination, die die Bausätze der Firma noch heute ausüben, führt er die unwahrscheinliche Vorbildtreue der Pola-Modelle an. Die wiese seiner Meinung nach kein anderer Hersteller auf. Er untersucht die Produkte sehr genau und ist sich sicher, dass die Firma Faller, als Rechtsnachfolger Polas, auch heute noch die Spritzgußformen aus Rothhausen verwendet. Für die größten, vor allem in Außenbreichen verwendbaren Modelle im Maßstab 1:22,5 verwendet Faller heute noch den Markennamen Pola.

    Ingo Mögling hat auf der Internetseite alles Wissenswerte über Pola zusammen gestellt. Er geht auf die Geschichte des Unternehmens ein, das 1957 in Schweinfurt von Horst Pollack gegründet wurde und dessen Aufstieg und Fall typisch ist für die Entwicklung vieler Unternehmen, die von Idealisten und Visionären gegründet wurden, im Markt aber nicht überlebten.

    Pola-Modellhäuser gebe es heute aber noch nach wie vor in einer sehr großen Stückzahl, berichtet Ingo Mögling. Auf der Internetplattform Ebay stehen seiner Erfahrung nach immer zwischen 150 und 350 Modellbausätze zum Verkauf. Der 54-jährige hat nach eigenen Angaben selbst schon mehrere tausend Euro in Pola-Modelle investiert.

    Auch auf der Internetseite bietet er einige ungeöffnete Bausätze zum Verkauf oder Tausch. Besonders gefreut hat ihn ein Eintrag von Pollacks Tochter Ulrike, die ihre Freude über das ungebremste Interesse an den Produkten ihres Vaters zum Ausdruck bringt. Sie schreibt darin auch, dass ihre Mutter Brigitte demnächst eine kleine Biografie über das Leben von Horst Pollack verfasst hat. Mitarbeiter des Unternehmens dokumentieren bei Ehemaligentreffen den nach wie vor großen Zusammenhalt der Belegschaft.

    Auch Ingo Mögling war für seine Recherchen nach Rothhausen gereist, hat Fotos der alten Produktionsstätten gemacht und diese mit historischen Aufnahmen auf der Pola-Internetseite veröffentlicht.

    Das Interesse an seinen Nachforschungen scheint enorm zu sein. 11 500 Zugriffe aus ganz Europa waren schon zu verzeichnen. Aber auch Gäste aus Australien, Argentinien, Brasilien, China, Indien, Japan und natürlich den USA als einem der früheren Hauptabsatzmärkte waren schon vertreten.

    Und auch Neuigkeiten kann Ingo Mögling berichten. So habe Faller einige alte Pola-Bausätze weiterentwickelt. Der Schweinfurter Schrotturm etwa wurde in das Modell eines Weinguts integriert. Und den Bahnhof von Rothhausen erkennt er in einer neuen Variante auf Stelzen als Bootshaus.

    „Die Anmutung der Pola-Bausätze ist einfach exzellent“, so Fan Mögling. „Das Lebenswerk von Horst Pollack hat es verdient mit einer Internetseite gewürdigt zu werden“.

    www.ingomoegling.de

    Pola in Rothhausen

    Von 1963 bis zur Zerschlagung des Unternehmens 1996 war Pola ein weltweit tätiges Unternehmen für Modelleisenbahn-Zubehör. Über 100 Personen waren in den 70-er und 80-er Jahren beschäftigt, um vor allem Modellhäuser aus Kunststoff im Spritzgußverfahren zu fertigen. Der 1926 geborene Gründer Horst Pollack stammte aus Wuppertal, arbeitete in Nürnberg bei Modellbahnhersteller Fleischmann und lernte auf der Spielwarenmesse seine aus Schweinfurt stammende Frau Brigitte kennen. 1957 machte sich Pollak unter dem Namen Pola selbstständig und zog 1963 in die leerstehenden Räume einer Schuhfabrik nach Rothhausen um. Immer neue Modell-Ideen verwirklichte Pollak. Anfang der 70er Jahre wurde eine neue Fertigungshalle mit Lager gebaut. Anfang vom Ende war der 16. April 1985 als Horst Pollak bei einem Flugzeugabsturz bei Haßfurt ums Leben kam. Nach der Wiedervereinigung wurden zunächst Teile der Produktionsteile in die neuen Bundesländer ausgelagert. 1997 kam das endgültige Aus. Faller sicherte sich jedoch die Rechte an den Modellen und transportierte die Gußformen ab.

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