Nur wenige Anfragen, Anregungen und Beschwerden gab es bei der Bürgerversammlung der Gemeinde Stockheim, die am vergangenen Freitag im Bürgersaal stattfand. Neben den Gemeinderäten begrüßte Bürgermeister Martin Link zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer sowie den VG-Geschäftsstellenleiter Peter Hehn.
Zunächst gab der Gemeindechef einen Überblick über die Statistik. Aktuell hat Stockheim 1042 Einwohnerinnen und Einwohner. Elf Geburten im vergangenen Jahr stehen zwölf Sterbefällen gegenüber. Den Kindergarten St. Vitus besuchen 54 Kinder, davon sind 24 aus den umliegenden Ortschaften. 23 Stockheimer Kinder gehen in die Grundschule, 22 Kinder und Jugendliche besuchen die Mittelschule in Mellrichstadt. Im Jahr 2022 wurde neun Gemeinderatssitzungen abgehalten, in denen 130 Tagesordnungspunkte behandelt wurden. 16 Bauanträge wurden hier gestellt.
Anschließend erläuterte Link die wichtigsten Tagesordnungspunkte der vergangenen Sitzungen. Beschlossen wurde Anfang des Jahres die Erweiterung des Neubaugebietes "Am Grasberg II". Auch die Neugestaltung des Rothhauptgeländes hat begonnen. Im Mai wurde der Gemeinde eine Absage vonseiten der Bayerischen Rhöngas GmbH zum geplanten Anschluss an die Erdgasleitung erteilt. Diese war eigentlich schon in trockenen Tüchern, wurde aber aufgrund des Ukraine-Kriegs auf Eis gelegt. Im Oktober konnten mit der Auftaktveranstaltung zur Bürgerwerkstatt zahlreiche Ideen und Vorschläge für die Schwerpunkte "Altort Stockheim" und Rothhauptgelände gesammelt werden.
Förderung für Pfarrhaus ist genehmigt
In seinem Ausblick für das kommende Jahr ging Bürgermeister Link auf den Beginn der Sanierungsarbeiten des Pfarrhauses ein. Inzwischen wurde eine Förderung genehmigt. Des Weiteren ist die Erschließung des neuen Baugebietes geplant sowie die Rekultivierung in einem Teilbereich des ehemaligen Rothhauptgeländes mit Begrünung. Hier wurde bereits in den vergangenen Tagen reichlich Erdaushub von der Baustelle des Neubaus des Franziska-Streitel-Altenheims in Mellrichstadt angefahren.
Sehr gut aufgestellt ist die Gemeinde momentan in Sachen Finanzen, die von Geschäftsstellenleiter Hehn vorgestellt wurden. Der Gesamthaushalt beträgt voraussichtlich rund 3,5 Millionen Euro. Besonders positiv ist der geschätzte Abschluss im Bereich der Gewerbesteuer. Diese beläuft sich auf rund 160.000 Euro und liegt deutlich über den Vorjahreseinnahmen von 88.000 Euro. Die allgemeinen Rücklagen der Gemeinde liegen bei rund 1,86 Millionen Euro, hier konnte auch eine Zuführung von 334.000 Euro verbucht werden. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass sich der geplante Beginn der Sanierung des Pfarrhauses auf das kommende Jahr verschiebt. Somit beträgt das Pro-Kopf-Guthaben der Gemeinde Stockheim 1243 Euro. Aktuell hat die Kommune keine Schulden.
Immer wieder Fremdmüll am Grünabfallplatz
Aus dem Forum kamen verschiedenen Wortmeldungen. Angesprochen wurde, dass am Grünabfallplatz immer wieder Fremdmüll wie zum Beispiel Eisen oder Felgen entsorgt werden. Bürgermeister Link ist das Problem bekannt. Er appellierte an die Bevölkerung, nur Grüngut dort zu entsorgen. Für Schrottabfall gebe es ausreichend Möglichkeiten, diesen günstig zu entsorgen, auch in Stockheim durch die ortsansässige Metallrecyclingfirma. Sollte sich in Zukunft die Lage nicht bessern, müsste das Gelände gegebenenfalls eingezäunt werden und der Grünabfall könnte nur noch zu festen Zeiten angeliefert werden.
Moniert wurde außerdem das Parkverhalten in der Hauptstraße. Gerade in der Umgebung des Bäckerladens sowie der Metzgerei stehen die Autos oft direkt auf dem Gehweg, sodass ein Durchkommen mit Kinderwagen oder Rollator nicht mehr möglich sei. Auch in der Siedlung im Bereich der Waldstraße werde trotz Halteverbot geparkt. Link ist sich der Problematik bewusst, allerdings habe man hier als Gemeinde kaum eine Handhabe. Man werden dies jedoch an die Polizeiinspektion weiterleiten, damit diese ein Augenmerk auf die Situation haben.

Angeregt wurde, eine Fahrbahnmarkierung oberhalb der Bahnunterführung in der Waldstraße anzubringen. Der Gegenverkehr ist hier sehr schlecht einzusehen, gerade wenn man aus Richtung der Siedlung einfährt. Eine Markierung könnte hier für mehr Aufmerksamkeit bei den Autofahrerinnen und Autofahrern sorgen. Zum Abschluss dankte Bürgermeister Link allen Mitarbeitenden der Gemeinde, den Gemeinderäten sowie zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, die einen ehrenamtlichen Dienst innerhalb der Gemeinde verrichten.