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DERMBACH: Die Geschichte vom Robin Hood der Rhön

DERMBACH

Die Geschichte vom Robin Hood der Rhön

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    Kraft und Motivation: Voller Enthusiasmus reißt der musikalische Leiter Hans Aschenbach seine Sänger und Sängerinnen mit.
    Kraft und Motivation: Voller Enthusiasmus reißt der musikalische Leiter Hans Aschenbach seine Sänger und Sängerinnen mit. Foto: Fotos (2): Patricia Kümpel

    Schade für die Fußgänger, deren Weg neulich am Dermbacher Schloss in der Thüringischen Rhön entlang führte. Schade auch, weil die Fenster des Schlosssaales an diesem Abend verschlossen waren. Andernfalls wären sie Zeuge der „Welturaufführung“ des „Rhönpaulus-Requim 2012“ geworden und es wäre ihnen damit eine Gänsehaut sicher gewesen. Es ist eines der „neuen“ Musikstücke, die in der Wiederaufführung von „Rhönpaulus – das Musical“ im Sommer durch die Rhöner Nacht hallen werden.

    Im Sommer 2009 hatte das Musical auf der Open-Air-Bühne im Schlosspark des Dermbacher Gemäuers 16 000 Zuschauer begeistert. Auch 2012 soll die Geschichte um den legendären „Robin Hood der Rhön“ erneut für unvergessliche Momente sorgen. Unvergesslich wird das Projekt sicher auch für seine Macher, denn außer sieben hauptberuflichen Darstellern gehören fast 100 Laiendarsteller zum Ensemble. Neben den „alten Hasen“ aus der Aufführung von 2009 werden heuer neue Gesichter auf der Bühne zu sehen und neue Stimmen zu hören sein. Mittels Casting hatten die neuen Ensemblemitglieder sich 2011 in das Musical gesungen, seit Januar wird geprobt. „Es ist erstaunlich, wie viel wir in dieser kurzen Zeit bereits geschafft haben“, lobt der musikalische Leiter Hans Aschenbach. Und nun war es so weit: alte und neue Ensemblemitglieder trafen zum ersten Mal „stimmlich“ aufeinander.

    Damit hatten sich über 90 Sänger, vom Kind bis zum Rentner, zur gemeinsamen Probe versammelt. Das klingt nach vielen Menschen und Durcheinander – aber weit gefehlt. Jeder weiß ganz genau, was zu tun ist, es gibt keine willkürliche Sitzplatzeinteilung, gesessen wird nach Plan und Stimmlage. Hier gibt es auch keine zeitfressenden Diskussionen, sondern einen vor Begeisterung sprühenden Aschenbach, der freundlich, aber bestimmt durch das musikalische Zusammentreffen leitet. Er optimiert, führt zusammen, gleicht an, fordert und lobt. Hier lockert er mit einem Scherz die Stimmung auf, dort diszipliniert er mit knapper Anweisung. Mal stehend, mal sitzend, singen sich Tenöre, Soprane, Mezzosoprane und Bässe durch eingängige Titel wie den „Prolog“ oder „Die Legende“, immer angetrieben von Aschenbach, der das Playback anspielt, Töne am Piano vorgibt, dirigiert und anfeuert. Die vielen Gesänge, mehrstimmig ausgereift, ergeben einen vollen und tragenden Klang, der den Raum füllt. Spätestens beim Kirmeslied kocht die Stimmung, leidenschaftlich, lustvoll und gut gelaunt bringt das singende Ensemble schon jetzt die Rhönpaulus-Atmosphäre auf die imaginäre Bühne. Aschenbach dirigiert längst nicht mehr nur, er springt begeistert auf der Stelle, tanzt, klatscht, motiviert, reißt mit.

    „Die Proben sind ein Riesenspaß“, erklärt Christin Dittmar aus Dermbach. „Ich hätte nicht gedacht, dass Singen mich so begeistern würde. Letzte Woche hatten wir keine Probe, das hat mir richtig gefehlt“, lacht die junge Dermbacherin. „Ich war schon 2009 von der Veranstaltung begeistert. Deswegen war es für mich klar, dass ich in diesem Jahr als Ensemblemitglied dabei bin,“ fügt Anika Brosche, ebenfalls aus Dermbach, hinzu. „Anstrengend? Nein, bis jetzt macht es einfach nur Spaß“, meint auch Ensemblemitglied Werner Münkel aus Großentaft in Hessen.

    „Ich find es beachtlich, wie viel wir in kurzer Zeit geleistet haben. Ich bin gespannt auf die choreografischen Proben und freue mich auf die Aufführungen.“ Der Dermbacher Oskar Schmidt freut sich seit zwei Jahren auf die Wiederaufführung. „Schon letztes Mal war ich dabei und war einfach begeistert von dem riesigen Zusammenhalt im Team. Ich konnte mit meinen Vorurteilen aufräumen und habe ein ganz neues Bild von der Jugend bekommen. Es war wunderschön, wie engagiert die Leute hier ans Werk gegangen sind und was sie alles geboten haben. Es ist ein tolles Gefühl, dabei zu sein. “

    Nach einer Pause werden die Probenklänge gediegener bis schließlich das besagte „Requiem“ durch den Raum schwingt. Das letzte Lied der Probe ist gesetzt, stark und bewegend. Zufriedenheit und Begeisterung sind auf den Gesichtern des Organisationsteams des Musicals vom Kunst- und Kulturverein abzulesen. Bis es vom 17. bis 26. August 2012 zur Aufführung von „Rhönpaulus – das Musical“ kommt, gibt es noch einiges zu tun. So wird zum Beispiel das Ensemble im Anschluss an die regelmäßigen Gesangsproben im März schließlich zu den choreografischen Proben übergehen. Das engagierte musikalische Dermbacher Projekt wächst ganz stetig und leise bis es im Sommer dann mit voller Lautstärke wohl für so einige Gänsehaut sorgen wird.

    Der Kartenvorverkauf für „Rhönpaulus – das Musical“ hat bereits begonnen. Karten gibt es unter Tel. (0 36 95) 55 50 10 und Tel. (06 61) 25 00 80 90 sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen und bei den Online-Ticketservices www.ticket-online.de und www.eventim.de

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