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Bad Neustadt: Die Glosse: Hallo Rhön-Grabfeld, ist noch jemand da?

Bad Neustadt

Die Glosse: Hallo Rhön-Grabfeld, ist noch jemand da?

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    Immer mehr Alte, immer weniger Rhön-Grabfelder: Die Statistik verheißt nichts Gutes für den Landkreis. Oder doch?
    Immer mehr Alte, immer weniger Rhön-Grabfelder: Die Statistik verheißt nichts Gutes für den Landkreis. Oder doch? Foto: Uwe Anspach

    Es ist unglaublich: Im schönsten Landkreis der ganzen Welt mit dem besten Kreuzbergbier des Planeten und dem heilsamsten Heilwassersee aller Zeiten gibt es immer weniger Rhön-Grabfelder. Und die wenigen, die hier geblieben sind, werden immer älter. 

    Die Entwicklung ist für Typen wie den Rhönkauz im Grunde begrüßenswert. Man muss nicht so oft grüßen, absehbar kommt auf einen Rhöner Autofahrer auch eine E-Tankstelle, und im Alter ist das raue Rhöner Klima nur eine von vielen schmerzenden Stellen am Körper. 

    Schwund ist nicht immer was Schlechtes

    Nun prognostiziert das Bayerische Landesamt für Statistik in München einen Bevölkerungsschwund in Rhön-Grabfeld von 5,6 Prozent. Mit etwas Glück hat man also den ständig nörgelnden Nachbarn los, und vielleicht sind unter den 5,6Prozent auch all die unangenehmen Knöllchen-Ausstellerinnen dabei, die einem das Leben schwer machen, wenn man in Bad Neustadt mal was einkaufen will. 

    Aber mal ehrlich: Die Erklärung für den Schwund in Rhön-Grabfeld gibt die Statistik doch selbst, ohne es auszusprechen. Wer in Rhön-Grabfeld mehr als Eins und Eins zusammenzählen kann, studiert Mathematik, um dann nach 14 Semestern im Statistischen Landesamt in München zu landen. Dort werden dann den lieben langen Tag hochbezahlte Prognosen erstellt, wie sich der Landkreis weiterentwickelt.  

    So fett ist der Zuwachs dann doch nicht

    Rhön-Grabfeld, so die Statistiker, schrumpft am stärksten, während Unterfranken nur auf 2,2 Prozent seiner Einwohner verzichten muss bis 2039. Schön, dass sich die Rechenfüchse aus München die Mühe machen und sich die Gemeinden einzeln anschauen. Demnach darf sich Rödelmaier ungemein freuen. Bis 2033 könnte die Bevölkerung um 7,6 Prozent zunehmen. Nach einer Überschlagsrechnung des Rhönkauzes wären das immerhin drei Personen.  

    Auch Strahlungen wächst um 3,8 Prozent. Schon überlegen sie dort, Weinbauflächen zugunsten von Wohngebieten zu opfern. Aber die meisten Statistik-Balken sind blutrot gemalt, weil die Demografie so etwas wie Blutzoll verlangt. Höchheim wird auf 13 Prozent seiner Einwohnerinnen und Einwohner verzichten müssen, Trappstadt gar auf 16 Prozent. Wäre das Dorf also im Besitz von Goldmann & Sachs, hätten die Investmentbanker schon längst ihre Anteile verkauft.     

    Komplexe Zahlen, simple Erklärungen

    Schön, dass bei Bad Königshofen mit 0,2 Prozent praktisch keine Veränderung zu erwarten ist. Aber wie so sollte sich gerade dort in 30 Jahren etwas ändern, wo sich auch in den letzten 30 Jahren nichts geändert hat. 

    Nun, komplexes Zahlenwerk ist im Grunde nicht die Sache des Rhönkauzes. Sollen die Mathematiker in München doch herumrechnen, was sie wollen, um ihre überteuerten Mieten in München bezahlen zu können. Wichtig ist doch nur, dass der Kreuzberg dünn, aber doch besiedelt bleibt.  

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