Der Kreis des Lebens besteht aus Werden und Vergehen. Dinge wachsen, bis irgendwann einmal ihr Ende gekommen ist. Letzteres beschert Tränen, ersteres sorgt für innigstes Glück. So ist es, wenn ein Mensch geboren wird. Dann freuen sich nicht nur Mama und Papa, sondern die ganze Familie, die Nachbarschaft, das Viertel, das Dorf und die ganze Stadt!
Das ist auch in Bad Neustadt so, wo ab dem nächsten Jahr für jedes neugeborene Kind ein Baum gepflanzt wird, wie Bürgermeister Michael Werner unlängst angekündigt hat. Einmal jährlich sollen die Familien eingeladen werden, um dann an einer Pflanz-Aktion teilzunehmen.
Vorbildliche Integration
Das klingt auf jeden Fall vorbildlich und ist zuerst ein Akt der Integration in das städtische Sozialgefüge. Und weil Bad Neustadt eine multikulturelle Stadt ist, gehen wir davon aus, dass fürderhin neben der deutschen Eiche vielleicht auch eine Libanon-Zeder in den Himmel wächst oder gar ein chinesischer Bambus.
Was wir nicht ganz verstehen, ist der Standort für die Baumpflanzungen am Pendlerparkplatz Rödelmaier, wo ein Bereich bereits hergerichtet und umzäunt wurde. Viele Kinder in Bad Neustadt bedeuten viel Arbeit in der Geburtsabteilung des Campus. Wir hoffen mal nicht, dass daraus resultierende weitere Expansionspläne am Campus dann ausgerechnet den nahen Baby-Wald gefährden!
Keine Mühlbacher Steinwüste mehr
Die Steinwüste am Mühlbacher Dorfgemeinschaftshaus könnte doch locker einen Baby-Jahrgang in Baumform vertragen, finden wir. Und warum sollten die Stadtverantwortlichen nicht auch den Marktplatz ins Auge fassen? Corona wird uns noch lange begleiten und so ein kleiner Wald würde auf ganz natürliche Weise für die Einhaltung von Mindestabständen zwischen den Menschen sorgen. Und auf der kleinen Lichtung inmitten des Marktplatz-Forstes bekommen die Sommerkonzerte wieder das intime Flair, das sie einmal hatten. Es muss ja nicht gleich die Wald-Bühne in Berlin sein.