Die TR-Interessengemeinschaft hatte am vergangenen Wochenende zu den "Highland-Games" in und um das Rhön-Park-Hotel eingeladen. Die Erhaltung und Pflege von Triumph-Fahrzeugtypen der TR-Reihen (TR 2, 3, 3A, 4, 5 und 6) ist das wichtigste Ziel dieses Vereins. Weitere Teilnehmer an den Spielen waren Kollegen der Marken MG und Morgan. Aus ganz Deutschland, den Niederlanden und aus Luxembourg waren die Teilnehmer angereist.
Triumph wurde 1897 in Coventry als Fahrradfabrik gegründet. 1923 stellte Triumph neben Motorrädern erstmals ein Auto her. Nach der wechselhaften Firmengeschichte wurde 1952 der Roadster TR1 vorgestellt, in der weiteren Entwicklungsphase dieses Typs errang im Jahr 1958 ein TR 3 bei der Rallye Monte-Carlo den Sieg in der Tourenwagenklasse.
Die "Highland-Games" waren eine "Erfindung" des Morgan-Clubs. Zum 17. Mal, davon das dritte Mal zusammen mit dem Triumph- und MG-Club, wurden diese Spiele nun schon ausgetragen. Weil hier die Landschaft den schottischen Highlands nicht unähnlich ist, wurde die Rhön als Schauplatz gewählt.
Die meteorologischen Bedingungen hielten das, was der Wetterbericht versprach. Unter mehrmaligen Schneeschauern fand am Samstag bei eisiger Kälte die erste Ausfahrt über die Rhön zur Wasserkuppe statt. Dennoch blieben die meisten Verdecks der Roadster in der Versenkung. Robert Söder aus Oberthulba, einer der wenigen "Lokalmatadoren" bei diesen Highland-Games erklärte: "Während der Fahrt friert man nicht, die Autos sind schließlich beheizt. Die Kälte wird erst beim Anhalten spürbar." Dem Zuschauer wird auch jetzt klar, woher die Windschutzscheibe ihren Namen hat.
Söder besitzt einen Triumph TR 4, dessen Motor aus 2,2 Litern Hubraum 100 PS herausholt. An diesem Auto, einem US-Import, wurden bei einer Motor-Reparatur stückchenweise verborgene Schäden entdeckt. Vor allem nach dem Entfernen der Bodenteppiche stellte sich heraus, dass das Auto von innen nach außen rostet, was in unseren Breiten ungewöhnlich ist. Die Totalzerlegung bis auf die letzte Schraube und die folgende Restauration wurde in mehr als 1 000 Arbeitsstunden, die sich ein halbes Jahr lang hinzogen, bewältigt.
Der Morgan 4/4 erschien im Jahr 1936. 1968 kam der Morgan +8 heraus, dessen achtzylindriger Rover-Motor 150 PS erzielte. Beide Fahrzeuge, heutzutage als +4 bzw. +8 bezeichnete Roadster werden, optisch nahezu unverändert, im Werk Malvern Link/Worchestershire in solider Handarbeit gefertigt. Seltener sind die viersitzigen Varianten zu sehen. "Der Karosserierahmen besteht auch heute noch aus Holz; für diesen Zweck wird die Belgische Esche verarbeitet, dessen Holz die geforderte Widerstandsfähigkeit und Elastizität aufweist", war vom Morgan-Fahrer Lothar Häfner aus Roth bei Nürnberg zu erfahren.
Die Anfangsbuchstaben von "Morris Garagen" standen Pate für den Markennamen MG. Der Autonarr und Rennfahrer Cecil Kimber hatte sich vorwiegend aus Morris-Teilen ein Auto gebaut. Einer seiner erfolgreichsten Konstruktionen wurde später der Midget, zu deutsch Zwerg. Bei den "Highland-Games" in der Rhön waren neben zahlreichen MG B auch zwei schöne MG TF aus den fünfziger Jahren zu bestaunen.
Beim sportlichen Teil der "Highland-Games" am Samstagnachmittag hatte sich die Wetterlage kein bisschen gebessert. Wie in Schottland, wo es nach einem Sprichwort kein schlechtes Wetter, sondern nur eine unpassende Kleidung gibt, kämpften die Clans der Triümphe, der Moggies (die Morganfahrer) und die Oktogonen, nach dem achteckigen MG-Zeichen benannt, in highland-ähnlichen Disziplinen. Kurbelwellenweitwurf, Schwungscheibenschleudern, Baumstammwerfen und - als Reminiszenz an die Rhön - ein Rhönradfahren wurden von den Teilnehmern verlangt. Bei diesem Turnier, bei dem der Spaß und das Mitmachen im Vordergrund stand, gingen die Oktogonen als Sieger hervor.
Mit einer Fahrt am Sonntag nach Meiningen, wo das Dampflokwerk und das Theater besichtigt werden konnten, endeten diese Rhöner "Highland-Games".