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GINOLFS: Die Perle der Rhön und ihre Rasenmäher

GINOLFS

Die Perle der Rhön und ihre Rasenmäher

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    Fest angeschraubt: Die neue Informationstafel über die Gassenwiesen stellten vor (von links) Klaus Spitzl, Birgit Erb, Helmut Schultheiß, Gerhard Kneitz, Michael Geier und Josef Kolb.
    Fest angeschraubt: Die neue Informationstafel über die Gassenwiesen stellten vor (von links) Klaus Spitzl, Birgit Erb, Helmut Schultheiß, Gerhard Kneitz, Michael Geier und Josef Kolb. Foto: Foto: Thomas pfeuffer

    Knapp verschiedene 400 Blumenarten sowie zahlreiche seltene Vögel, Käfer oder Schmetterlinge finden sich auf den Gassenwiesen oberhalb von Ginolfs. Dass diese „Perle der Rhön“ erhalten wurde und weiterhin erhalten wird, ist dem BUND und seiner bayerischen Untergliederung, dem Bund Naturschutz zu danken, die diese 32 Hektar große Fläche vor nunmehr genau 25 Jahren erworben haben und seither pflegen.

    Doch nicht nur mit dem Ankauf, sondern vor allem der Art der Pflege der unterhalb des Basaltsees gelegenen Flächen haben die Naturschützer eine Erfolgsgeschichte geschrieben, die weit über die Rhön oder Bayern hinaus Beachtung findet. An den Erhalt der Wiesenlandschaft hat der Bund Naturschutz nämlich gleichzeitig die Rettung einer vom Aussterben bedrohten Tierart geknüpft. Denn als „Rasenmäher“ hat er – ebenfalls 1985 – die letzten Rhönschafe aufgekauft und daraus inzwischen eine stattliche Herde aufgebaut.

    Aus damals gut 30 Muttertieren, mit denen Schäfer Josef Kolb die Herde gründete, wurden inzwischen rund 400, und diese erwiesen sich als die perfekten Landschaftspfleger und tragen nicht nur entscheidend zum Erhalt der Gassenwiesen bei, sondern sind auch zum wohlschmeckenden Sympathieträger für das Biosphärenreservat geworden.

    Anlässlich des Ankaufs der Gassenwiesen vor nunmehr 25 Jahren trafen sich jetzt am Parkplatz am Basaltsee die Verantwortlichen für dieses Projekt, um eine neue Informationstafel vorzustellen, die über die Gassenwiesen und das damit eng verbundene Rhönschaftprojekt informiert. Aufgestellt wurde die Tafel vom Naturpark, dessen Geschäftsführer, Klaus Spitzl die neue schrägpultartige Form vorstellte.

    Rhönschäfer Josef Kolb und der „Vater des Rhönschafprojekts“, Professor Gerhard Kneitz, erinnerten dabei an die Entstehungsgeschichte des Projekts. Demnach sind die zwischen 530 und 750 Meter hoch gelegenen Gassenwiesen im Zuge der Flurbereinigung von Ginolfs aus 279 Einzelgrundstücken gebildet worden, da hier eine Ferienhaussiedlung entstehen sollte. Nachdem das Vorhaben gescheitert war, startete der BUND eine bundesweite Sammelaktion, und es gelang, die für den Kauf nötige Summe aufzubringen.

    Nach den Vorgaben eines Pflegeplans nutzt Kolb nun zehn der 32 Hektar als Weidefläche, auf weiteren zehn bis zwölf Hektar mäht er Futter. Der Rest, Feuchtgebiete wie Erlensumpfwäldern, bleibt sich selbst überlassen.

    Für den Regionalreferenten des Bund Naturschutz, Helmut Schultheiß, sind die Gassenwiesen ein Musterbeispiel eines erfolgreichen Ankaufs wertvoller Biotope durch einen Naturschutzverband. Derartige Ankäufe haben sich als eine der besten Methoden erwiesen, ökologisch wertvolle Flächen auf Dauer in ihrem Bestand zu sichern.

    Birgit Erb, Bürgermeisterin der Marktgemeinde Oberelsbach, auf deren Grund die neue Informationstafel aufgestellt wurde, zeigte sich nicht nur stolz, dass sich die Gassenwiesen und das Rhönschafprojekt im Bereich der Gemeinde befinden. Für sie belegt das Projekt, wie erfolgreich in der Rhön gearbeitet werden kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.

    Auch für Michael Geier, den Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle für das Biosphärenreservat, ist das mit den Gassenwiesen verbundene Rhönschafprojekt ein Glücksfall für das Biosphärenreservat. Inzwischen gebe es wieder etwa 4000 Rhönschafe in der ganzen Rhön und essei noch Platz für mehr vorhanden.

    Das Jubiläum „25 Jahre Rhönschafprojekt“ wird am 31. Juli mit einem Kongress in Oberelsbach und am 1. August mit einem großen Fest am Schafstall in Ginolfs gefeiert.

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