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SALZ: Die Phantasie verleiht Flügel

SALZ

Die Phantasie verleiht Flügel

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    Die Welt gehört in Kinderhände, findet Herbert Grönemeyer. Die Weihnachtsgeschichte auch, dachten sich die Mittagsbetreuer der Volksschulen Salz, Hohenroth und Burglauer. Kinder an Block und Stift, hieß es also mehrere Wochen lang auf freiwilliger Basis während der Mittagsbetreuung. Getrennt und doch gemeinsam haben die Schüler der drei Orte eine Weihnachtsgeschichte geschrieben.

    „Geschichten schreiben macht Spaß“, findet der zehnjährige Manuel Schmitt, der die Mittagsbetreuung in Salz besucht. Vor allem das Ausdenken der Geschichten gefällt ihm. „Früher hatte ich eine ganz arg große Phantasie. Aber immer wenn man sie braucht, setzt sie aus“, weiß Manuel. Vor allem beim Aufsätzeschreiben in der Schule sei das so. Für die Weihnachtsgeschichte galt das nicht, da hatte er jede Menge Ideen.

    Seit zwei Jahren gibt es die Mittagsbetreuung in Salz, seit drei Jahren die in Hohenroth, seit einem Jahr die in Burglauer, berichtet Viktoria Koschig, Betreuerin aus Salz. Bei einer gemeinsamen Teambesprechung – alle Betreuungen werden von der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration organisiert – sei die Idee aufgekommen, ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen – die Weihnachtsgeschichte. Die Hohenröther schrieben den Anfang, mailten ihre Ideen nach Salz, dort verfassten die Sälzer Kinder den Mittelteil, die Burgläurer dachten sich den Schluss der Geschichte aus.

    Draußen tobt der Schnee, drinnen, im Stuhlkreis des Kindergartens Salz, starrt ein fünfjähriges Mädchen mit großen Augen auf die Füße eines Schulkinds. „Seid ihr etwa in Hausschuhen hergekommen?“, fragt sie angesichts der Schlappen entsetzt. Eigentlich sind die drei Viertklässer zu Besuch, um den Sälzer Vorschulkindern ihre selbst geschriebene Weihnachtsgeschichte vorzulesen. „Nein“, beruhigt Betreuerin Koschig, man sei natürlich nicht in Schlappen, sondern mit Straßenschuhen zum Kindergarten gestapft.

    Dass sie überhaupt hier sein könnten, sei schwer zu bewerkstelligen gewesen, erklärt der zehnjährige Manuel den Kindergartenkindern. „Wir sind extra bei den Lichttanzproben in der Schule ausgefallen.

    Im Kindergarten-Morgenkreis lesen die Viertklässer Selina Biyik, Manuel Schmitt und Florian Mattausch stellvertretend für alle am Schreiben beteiligten Kinder die selbst ausgedachte Geschichte mit dem Titel „Der geheimnisvolle Schutzengel“ vor. Sie handelt von Klassenkameraden, die nicht immer nett sind, von einem Wunschzettel ans Christkind, von Sternenstaub, der geheimnisvolle Kräfte verleiht. Anschließend zeigen sie die Bilder, die sie zur Geschichte gemalt haben.

    Die Kindergartenkinder sitzen mit offenen Mündern und horchen. „Ihr habt eine Punkteskala von eins bis zehn. Überlegt euch mal, wie sehr euch die Geschichte gefallen hat“, schlägt Manuel danach vor. Artur legt den Kopf in die Hand, die Stirn in Falten, über diese Frage muss er nachdenken. Matteo vergibt spontan zehn Punkte, Lars auch. Kindergartenleiterin Petra Scheuplein sogar zwölf. „Wenn ihr noch etwas Zeit habt –“, die Kindergartenleiterin will sagen, „könntet ihr in der Mittagsbetreuung für die Kindergartenkinder ein Bilderbuch zur Geschichte basteln“. Doch eines der Kindergartenkinder fällt ihr ins Wort. „Dann könnte doch der Flo noch Fußball mit uns spielen.“ Zumindest bleibt Zeit, um ein paar Plätzchen zu essen. Sollten die Schulkinder mit Bilderbuch wiederkommen, verspricht Scheuplein, wird's Muffins geben.

    Eine Textprobe:

    „Der Geheimnisvolle Schutzengel“

    Es war einmal ein kleines Mädchen, es wurde in der Schule oft gehänselt und hieß Nina. Sie hatte eine Freundin, die hieß Mona. Sie stand ihr immer zur Seite. Nina kam immer mit gesenktem Kopf nach Hause. An diesem Tag schrieb Nina einen Wunschzettel an das Christkind. Sie schrieb auf den Wunschzettel: Ich wünsche mir, dass ich mehrere Freunde finde, und dass urplötzlich meine Klassenkameraden netter zu mir werden. Sie legte ihren Zettel unter ihren Weihnachtsbaum, und sprach zum Christkind:“ Liebes Christkind bitte, bitte erfülle mir die Wünsche!“ In dieser Nacht träumte Nina von einem Engel, der zu ihr sprach: „Ich bin dein Engel. Ich stehe dir immer zur Seite. Übrigens, ich heiße „Zipora!“ Erschrocken wachte Nina früh auf und erzählte gleich ihrer besten Freundin Mona von dem verrückten Traum mit dem Engel Zipora.

    In der nächsten Nacht träumte Nina schlecht. Sie stand auf, um sich etwas zu trinken in der Küche zu holen. Da entdeckte sie eine geheimnisvolle Gestalt, doch die Gestalt verschwand hinter der Küchentüre. Nina wollte etwas trinken, aber das Glas, das sie sich eingeschenkt hatte, war plötzlich leer und glitzernde Funken strahlten aus dem Glas heraus.

    ONLINE-TIPP

    Sie wollen wissen, wie die Weihnachtsgeschichte der Kinder weitergeht? Lesen Sie den Rest hier:

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