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HOHENROTH: Die Tochter kam zur Namensgebung

HOHENROTH

Die Tochter kam zur Namensgebung

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    Die Kleinsten aus der Schulvorbereitenden Einrichtung sangen zur Begrüßung das Lied „Hereinspaziert“. Mit der Lesung „Das Leben im Glas“ würdigten Schüler der Klasse 7 a die Rettung jüdischer Kinder durch Irena Sendler. Musikalisch unterstrichen Mirja und Thomas Betzer das Gehörte mit Stücken aus den Filmen „Schindlers Liste“ und „Jenseits der Stille“. Unter der Leitung von Dietlinde Brüggemann stellten Suzan Cavuldak und Daniela Uebelacker die Verfolgung der Roma durch die Nazis mit Trommeln dar. Traditionelle polnische Musik in einer Jazz-Dance-Formation tanzte die Klasse 4 a.

    Zwischen den Aufführungen der Schüler erinnerte Manfred Steigerwald, Geschäftsführer der Caritas-Schulen, an die Namensgeberin der Schule: die 97-jährige Irena Sendler. Sie rettete 2500 jüdische Kinder während des Zweiten Weltkrieges aus dem Warschauer Getto. Dafür wurde sie 1965 in Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet. Im Jahr 2003 erhielt sie einen Brief von Papst Johannes Paul II., später noch die höchste Auszeichnung des polnischen Staates. Zudem wurde sie für den diesjährigen Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

    2500 jüdische Kinder gerettet

    Leider konnte sie aufgrund ihres hohen Alters nicht an der Feierstunde teilnehmen. Doch ihre Tochter Janina Zgrzembska hatte die weite Reise nach Hohenroth auf sich genommen, um bei der Namensgebung anwesend zu sein. Dafür dankte ihr Steigerwald sehr herzlich. „Eine Schule braucht einen Namen“, sagte Landrat Thomas Habermann. Der Name stehe für Identität. In der Zeit, als Irena Sendler die 2500 Kinder aus dem Getto rettete, hätten viele Menschen keinen Namen gehabt.

    Die Laudatio für Irena Sendler hielt Schulleiterin Renate Mock. Sie sprach über das Lebenswerk Sendlers und betonte: „Eine geeignetere Namenspatronin für das Förderzentrum hätte nicht gefunden werden können“. In einer Videobotschaft aus Warschau erzählte Irena Sendler über ihr Leben und verlieh ihrer Freude über die Namensgebung Ausdruck.

    Tochter Janina Zgrzembska sprach von ihrer Mutter als sozialer Idealistin, die dort Hilfe geleistet habe, wo sie am dringendsten nötig gewesen sei: bei den jüdischen Kindern. Grazyna Strzelecka, Konsulin im polnischen Konsulat in München, zeigte sich gerührt über die eindrucksvolle Feierstunde. Die Bereitschaft Sendlers, anderen zu helfen, übertrage sich auf diese Schule. Denn die Caritas verwirkliche das Hilfsnetz für Kinder im Sinne Sendlers.

    Auch Barbara Stamm, zweite Vorsitzende des Caritasverbands, war beeindruckt vom Lebenswerk Sendlers. Ihre Botschaft, „dass Kinder das Wichtigste sind“, sei angekommen. An Konsulin Strzelecke gewandt, sagte sie: „Was hier passiert, trägt zur Völkerverständigung bei.“

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