In der jüngsten Sitzung des Sulzfelder Gemeinderats begrüßte Bürgermeister Jürgen Heusinger Projektentwickler Thomas Jungkunz von der Südwerk Projektgesellschaft und Planer Tobias Semmler, die ihre Pläne für die beiden Photovoltaik-Anlagen in Sulzfeld und Kleinbardorf noch einmal erläuterten. Die "Zehn Gebote", die die Gemeinde im Vorfeld als Grundvoraussetzungen für den Bau beschlossen hatten, seien alle erfüllt, stellte der Bürgermeister fest.
Zuletzt wurde noch eine Ausgleichsfläche für die Feldlerche bestimmt, der Zaunbau besprochen und eine mögliche doppelte Nutzung in den Bebauungsplan aufgenommen. Durch die Regelung, dass die Gemeinde einen Anteil an den erzeugten Kilowatt in Höhe von 0,2 Cent erhält, profitieren alle Bürger von der Anlage. Das könnte 20 Jahre lang einen Anteil von ungefähr 67.000 Euro bringen, rechnete der Bürgermeister vor. Der Beschluss zur Billigung des Entwurfs des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für das Sondergebiet "PV-Anlage Kleinbardorf" mit paralleler 8. Änderung des Flächennutzungsplans und ein Beschluss über die Durchführung der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange wurde gefasst. Gleiches gilt für das Sondergebiet "PV-Anlage Sandhof" in Sulzfeld mit paralleler 7. Änderung des Flächennutzungsplans. Hierfür gab es zwei Gegenstimmen.
Der Ausbau kostet die Gemeinde rund 100.000 Euro
Das Markterkundungsverfahren bezüglich des Ausbaus der Breitbandversorgung nach der Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0 ergab eine punktuelle Unterversorgung in Sulzfeld und Kleinbardorf. Leinach ist gut versorgt, bis auf das Ferienhausgebiet, für das jedoch ein Ausbau unsinnig wäre, so die Meinung der Gemeinderäte. Insgesamt wurde 88 Adressen ermittelt, die man ausbauen könnte, und für die es eine Wirtschaftlichkeitslücke in Höhe von 1,18 Millionen Euro gibt.
Fördermittel gibt es in Höhe von 590.000 Euro vom Bund und in Höhe von 472.000 Euro vom Freistaat Bayern. Somit verbleibt ein Eigenanteil für die Gemeinde in Höhe von 118.000 Euro, wobei der Anteil für die 19 Leinacher Adressen noch wegfällt (21.000 Euro). In Kleinbardorf gelten 39 Adressen als unterversorgt, in Sulzfeld sind es 30. Die Förderanträge sind bis 15. Oktober beim Projektträger einzureichen, man muss sich um die Teilnahme bewerben.
Der Schattenwurf war vor Baubeginn zusehen
Beschlossen wurde, ein Grundstück in Kleinbardorf, das bisher noch nicht über einen eigenen Kanalanschluss verfügt, an das allgemeine Netz anzuschließen. Die Kosten für die Herstellung trägt die Gemeinde bis zur Grundstücksgrenze. Beschlossen wurde auch, die Ausstattung der Feuerwehren Sulzfeld, Leinach und Kleinbardorf für 5973 Euro zu ergänzen. Die Kommandanten hatten ihre Jahresbestellung mitgeteilt.
Diskutiert wurde im Gemeinderat über den Antrag eines Bürgers, einen Baum zu fällen, der auf Gemeindegrundstück steht, und teilweise Schatten auf seine Dach-Photovoltaik-Anlage wirft. Er wäre auch mit einer Beschneidung einverstanden und bot an, auf seinem Grundstück einen neuen Baum zu pflanzen. Er begründete das damit, dass ein öffentliches Interesse an dieser Art der Stromerzeugung bestehe, dahinter müsse der Baumschutz zurückstehen. Diese Ansicht mochte keiner der Gemeinderäte teilen. Es handle sich und einen gesunden Baum, der das Klima verbessert, außerdem stand er schon vor dem Bau der Anlage. Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt.