Die Bekanntgabe des Königshauses der Wechterswinkler Klosterschützen ist immer spannend. Der Jubelschrei fiel in diesem Jahr noch einen Tick lauter als in den Vorjahren aus, weil mit Doris Wende eine Außenseiterin den Titel gewann und somit nach längerer Zeit wieder einmal eine Schützenkönigin regiert.
Die noch amtierende Ortssprecherin von Wechterswinkel hatte mit diesem Erfolg in keinster Weise gerechnet. „Ich wollte erst gar nicht schießen“, sagte sie nach der Königsproklamation. Insgesamt fünf Teilnehmer am Königsschießen hatten Schützenmeister Wolfgang Fuchs und Organisator Ralf Ortloff vor der Bekanntgabe nach vorne gebeten. Das Publikum sollte durch Klatschen seinen Favoriten für den Titel des Schützenkönigs ermitteln. Und der „Klatschomat“ hatte an diesem Abend tatsächlich recht. Doris Wende bekam den stärksten Beifall und erwies sich als beste Schützin. Ein fantastischer 27-Teiler war ihr Königsschuss. Da blieb vielen aktiven Schützen nur das Nachsehen.
Überhaupt bilden die diesjährigen Würdenträger ein echtes „Überraschungskönigshaus“, wie Wolfgang Fuchs feststellte. Sowohl Klaus Hauck mit einem 103,8-Teiler (erster Ritter) wie auch Helmut Blümm mit einem 123,2- Teiler (zweiter Ritter) führten eindrucksvoll vor Augen, dass man auch im fortgeschrittenen Alter noch hervorragende Schießleistungen erzielen kann. Insgesamt hatten 31 Schützen am Wettbewerb teilgenommen. Ralf Ortloff, Schießleiter Luftgewehr, freute sich über die hohe Beteiligung, aber auch über die dabei erzielten Leistungen. Vier Zehner und sechs Neuner waren geschossen worden.
Wie schon im Vorjahr wurde Lukas Dellert zum Jugendkönig gekürt. Er hatte mit einem 197,2-Teiler unter den vier teilnehmenden Jugendlichen am Ende die Nase vorn.
Bester Schütze der Klosterschützen war in den vergangenen drei Jahren immer Stefan Strauß gewesen. Auch in diesem Jahr hielt seine Serie als Abonnements-Vereinsmeister. Mit 376,6 Ringen im Schnitt ließ er alle anderen Schützen hinter sich, auch den jungen Tom Wende, der mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen musste. Insgesamt ist es schon der sechste Titelgewinn für Stefan Strauß. Mit seiner durchschnittlichen Ringzahl hatte er das Jahr über die konstant besten Leistungen gezeigt. Nur geringfügig blieb er damit unter seiner vorjährigen Ringzahl (377,3 Ringe).