Den Glückwunsch-Reigen zum 65. nahm Dr. Wutke am Montag gern entgegen. Wertschätzung erfuhr das Geburtstagskind bei einer Feierstunde im Krankenhaus von allen Seiten.
Jugendliche Frische attestierte der Kreischef dem Chefarzt und bekundete seine Freude, dass Wutke über das 65. Lebensjahr hinaus "bis auf weiteres" sein Fachwissen zum Wohl der Patienten einbringen wird. "Sowohl medizinisch wie auch menschlich genießt Dr. Wutke einen ausgezeichneten Ruf in der Region und darüber hinaus", lobte Habermann, der auch die persönliche Integrationsfähigkeit des Arztes zu schätzen wisse, wie er sagte.
Dr. Klaus Wutke ist seit 38 Jahren Arzt mit Leib und Seele, davon 33 Jahre als Facharzt für Innere Medizin. Nachdem er von 1976 an als Oberarzt an einer Hochschulklinik in Erfurt gearbeitet hatte und zwei Jahre an einem Krebsforschungsinstitut in Berlin tätig war, entschloss er sich 1992, sein Fachwissen an einem Krankenhaus der Allgemeinversorgung weiterzugeben. "Ich hatte immer den Wunsch, die ärztliche Tätigkeit ins Zentrum meiner beruflichen Laufbahn zu stellen", so Wutke rückblickend.
Als Arzt stets für andere da
Der Chefarzt, der in Erfurt und Halle studierte und 1983 habilitierte, nannte seinen Beruf erfüllend, aber auch mit Einschränkungen behaftet: "Als Arzt hat man immer die Verpflichtung, für andere da zu sein und die eigenen Belange hinten anzustellen." Man sei sozusagen "immer im Dienst". Die Arbeit am Kreiskrankenhaus Mellrichstadt, so Wutke weiter, habe ihn immer befriedigt. Der gebürtige Schlesier hat im Landkreis eine neue Heimat gefunden, sich mit seiner Familie hier gut integriert. Die Wutkes leben in Oberstreu und schätzen die soziale Gemeinschaft im Ort und in der Region.
"Es ist schön, dass wir heute Geburtstag feiern und nicht Abschied nehmen müssen", waren sich Landrat Habermann und Krankenhaus-Betriebsleiter Stephan Eydt einig. Geradezu unverzichtbar sei Wutke, der die Nähe, den Kontakt zu Patienten suche und am Krankenhaus insbesondere Patienten auf dem Spezialgebiet der Onkologie betreut - Menschen, die in großer Not und auf gute fachliche, aber auch menschliche Qualitäten angewiesen sind. Der viel Gelobte freute sich, "dass ich mit 65 noch gebraucht werde und das keine Floskel ist".
Dr. Wutke möchte auch weiterhin seinen beruflichen Erfahrungsschatz und sein Leistungsvermögen in den Dienst am Nächsten stellen. Unterstützung erfährt er dabei von seiner Familie, "auch bei allem, was über die üblichen Arbeitszeiten hinaus geht." Und natürlich bei seinem Team im Krankenhaus, wobei Wutke allen Mitarbeitern ein großes Kompliment für das Engagement und die Unterstützung aussprach.
Angesprochen auf die größten Veränderungen bei der Arbeit im Krankenhaus in den vergangenen 30 Jahren nannte Wutke die Spezialisierung bzw. Aufgabenteilung auf dem medizinischen Sektor. Als junger Arzt habe er in Erfurt zu einem Chef aufgesehen, der alles beherrschte. "Heute sind moderne Techniken gefragt wie Ultraschall und Endoskopie, die manuellen Möglichkeiten sind für den Arzt in den jeweiligen Teildisziplinen so anspruchsvoll, dass man sich spezialisieren muss", führte Wutke aus.
Weiterhin gute Betreuung
Er fügt an: "Die Innere Medizin hat sich grundlegend verändert, so dass auch eine Veränderung in der Krankenhaus-Landschaft unausweichlich ist." Im Hinblick auf die Schließung des Mellrichstädter Hauses voraussichtlich Ende des Jahres sagte der Chefarzt der Inneren, dass die Betreuung der Bevölkerung am neuen bzw. erweiterten Standort in Bad Neustadt zur Zufriedenheit aller erfolgen solle und werde.
Über eine weitere Neuerung zeigten sich Wutke und Habermann erfreut: Ab 1. März wird Eberhard Clarenbach Dienste und Bereitschaftszeiten am Kreiskrankenhaus Mellrichstadt übernehmen, um Dr. Wutke zu unterstützen und zu entlasten.
"Wir befinden uns derzeit in einer schweren Umbruchphase, was die Häuser in Bad Neustadt und Mellrichstadt betrifft, und versuchen, Dienste Standort übergreifend zu organisieren", erläuterte der Landrat. Da Dr. Wutke zur Zeit als einziger Facharzt für Innere Medizin am Mellrichstädter Krankenhaus tätig ist, könne er allein gar nicht schultern, dass die Bevölkerung sich rund um die Uhr versorgt weiß. Daher sei die Unterstützung durch Eberhard Clarenbach, der eine Praxis in Mellrichstadt führt, sehr willkommen.
Weiterer positiver Nebeneffekt laut Habermann: "Hier findet eine Verzahnung von ambulantem und stationärem Sektor statt." Zudem lasse sich nun die notärztliche Versorgung auf eine breitere Basis stellen, versicherte Wutke.
Im Blickpunkt
Dr. Klaus Wutke macht weiter
Der Chefarzt der Inneren möchte
Onkologie-Patienten weiterhin be-
treuen. Die erforderliche Genehmi-
gung liegt bis Ende des Jahres vor,
es laufen aber bereits Bestrebun-
gen, dass diese verlängert wird.
"Wir möchten ambulante Chemo-
therapie weiterhin vor Ort anbie-
ten und garantieren, dass Patien-
ten für diese Versorgung nicht
große Entfernungen zurücklegen
müssen", führt Landrat Thomas
Habermann aus.