Der Mellrichstädter Stadtteil Frickenhausen tritt mit einer eigenen Bürgerliste zur Stadtratswahl am 16. März an. Die Kandidaten hatten zu einem Informationsabend ins Dorfzentrum eingeladen, um sich vorzustellen und mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.
Bernd May führt die Liste auf den ersten drei Plätzen an. Er bedankte sich bei den Kandidatinnen und Kandidaten, die sich zur Wahl zur Verfügung gestellt hatten. „Es ist eine gute Mannschaft zusammengekommen“, war er sich sicher. May erläuterte das Wahlverfahren und wies darauf hin, dass Frickenhausen die Liste mit der Nummer acht bei insgesamt acht Listen innehat – Liste drei ist nicht belegt.
Auch eine kleine Wahlanalyse der beiden letzten Wahlen hatte Bernd May parat. So haben 2002 bei 337 Wahlberechtigten 269 Wähler oder 80 Prozent abgestimmt, während es 2008 bei 342 Wahlberechtigten mit 263 Wählern nur noch 77 Prozent waren. 2014 ist die Zahl der Wahlberechtigten auf 322 geschrumpft, merkte er an. Und noch eine Statistik hatte er parat: Bei der Untersuchung des Wahlverhaltens habe sich herausgestellt, dass vor sechs Jahren 1600 Bürger ihre Stimme nach auswärts gegeben haben, während den Frickenhäusern lediglich 237 auswärtige Stimmen geschenkt wurden, so May.
Der langjährige Stadtrat und Ortssprecher Bruno Fuchs, der sich nicht mehr zur Wahl stellt, empfahl seinen Mitbürgern dringend, zur Wahl zu gehen. Seiner Meinung nach würde Frickenhausen als einwohnerstärkstem Stadtteil von Mellrichstadt zwei Sitze im Gremium zustehen.
Karlo-Petar Plazonik, Stadtratskandidat von Bündnis 90/Die Grünen, wollte wissen, welche Anliegen die Bürgerliste habe. Dazu bedeutete ihm Bruno Fuchs, dass er sich zwölf Jahre für den Stadtteil eingesetzt habe, damit die örtlichen Anliegen durchgesetzt würden. Gleichzeitig habe er sich aber auch für die gesamte Stadt eingesetzt, weil das Aufgabe des Gremiums sei. Plazonik sprach weiter den ÖPNV an, den er in Frickenhausen eingerichtet wissen möchte. Dazu konnte ihm Bruno Fuchs versichern, dass es den obligatorischen Schulbus gebe, ansonsten aber die Akzeptanz des öffentlichen Nahverkehrs – den es natürlich bereits gibt – aber nicht befriedigend sei.
Auch die Anbindung an das schnelle Datennetz sei ihm ein Anliegen, so der Ortssprecher weiter. Es sei einiges in Bewegung, Ende 2014/Anfang 2015 soll es eine befriedigende Lösung geben, so Fuchs. Frickenhausen habe erste Priorität, weil es in puncto schnelles Internet am schlechtesten von allen Stadtteilen dran sei.
Was die Straßenverhältnisse betrifft, bleibt das flache Land auf der Strecke, monierte Bruno Fuchs. Die Staatsstraße von Frickenhausen nach Mellrichstadt kam zwar bereits in die Ausbaustufe eins, doch laut Staatlichem Bauamt müssen die laufenden Planungen wegen neuer Richtlinien überarbeitet werden. Wann also der Baubeginn erfolgen kann, stehe noch in den Sternen.