Alle zwei Jahre wählt eine Jury aus Vorschlägen von Bürgermeistern, Kommunen und Institutionen verdiente Persönlichkeiten mit Ehrenämtern aus, um diese mit dem Ehrenpreis des Landkreises Rhön-Grabfeld zu ehren. Zwei Vereine sowie drei Einzelpersonen in den Bereichen Kultur, Sport und Soziales wurden im Kloster Wechterswinkel im Rahmen eines Festaktes ausgezeichnet. Die Bedeutung des Ehrenamtspreises wurde durch das Beisein von Carolina Trautner, Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, besonders hervorgehoben.

"Für andere da zu sein ist etwas ganz besonderes", sagte Sozialministerin Carolina Trautner bei strahlendem Sonnenschein im Innenhof von Kloster Wechterswinkel. Den vielen anwesenden Persönlichkeiten aus verschiedensten Ehrenämtern rief Trautner zu: "Sie alle leitet der tiefe Wunsch, etwas Sinnvolles für die Gesellschaft zu tun!" Carolina Trautner würdigte das Ehrenamt: "Unser Land lebt von den vielen Ehrenamtlichen, die ihre Zeit und ihr Engagement investieren und so unsere Gesellschaft mitgestalten, sie ein Stück sozialer, ein Stück wärmer machen. Erst durch Ihr Engagement wird unser Freistaat so lebens- und liebenswert!"
Erstmals zwei ehrenamtlich geleitete Institutionen ausgezeichnet
Zum nunmehr dritten Mal hat der Landkreis Rhön-Grabfeld Ehrenamtspreise in drei Kategorien sowie für die Arbeit in einer Gruppe oder einem Verein überreicht. Bezüglich der Gruppen- oder Vereinsarbeit wurden diesmal nach Juryvotum erstmals zwei ehrenamtlich geleitete Institutionen ausgezeichnet. Den Festakt, der von Kabarettist Fredi Breunig moderiert und vom Quartett "Jazz in Fusion" musikalisch umrahmt wurde, nutzte Landrat Thomas Habermann aber auch, um auf die Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen aufmerksam zu machen: "Beim Wiederaufbau hängt auch viel vom Ehrenamt ab", betonte Habermann. Das ehrenamtliche Engagement und dessen Bedeutung für die Sozialgemeinschaft wurde auch von der Ehrenamtsbeauftragten des Landkreises, Lena Cabut, unterstrichen.

Im Bereich "Soziales" ging der Ehrenamtspreis an Alois Gensler. Der langjährige Bürgermeister von Wollbach blickt auf ein jahrzehntelanges Wirken im kommunalpolitischen Sektor und zuletzt als Behindertenbeauftragter des Landkreises zurück. Im Bereich Kultur ging der Ehrenamtspreis an Rudolf Mauder. Seit Jahrzehnten leitet Mauder das Heimatmuseum Salzhaus in Mellrichstadt mit viel Engagement und Sachverstand. Seine enge Zusammenarbeit mit dem Freilandmuseum Fladungen, wo er gerne als Lehrer in der dortigen Schule auftritt, wurde ebenfalls besonders hervorgehoben. Im Bereich Sport erhielt Sybille Martin den Ehrenamtspreis. Seit mehr als 30 Jahren ist sie ein Aktivposten des TSV Hausen und bringt sich als Übungsleiterin im Leichtathletik Leistungszentrum Rhön-Grabfeld ein. Ihr Engagement ist auch beim Rhön-Grabfeld-Cup unersetzbar. Stets wirbt Sybille Martin aktiv um mehr Bewusstsein für präventive Gesundheitsförderung durch Sport.
Soziale Projekte, insbesondere für die ältere Generation
In der Rubrik "Vereine und Gruppen" ging der Ehrenamtspreis an zwei Institutionen. Die Gruppe "ChAOS Christlich-Anders-Offen-Sympathisch" ist aus der ehemaligen Oberministranten-Runde entstanden und bringt sich seit 2015 mit sozialen Projekten insbesondere für die ältere Generation in den Senioren- und Pflegeheimen im Landkreis Rhön-Grabfeld ein. Ansprechpartnerin ist hier Lisa Schmitt aus Niederlauer.
Die Gruppe "Nächstenhilfe Rödelmaier – Hände die helfen", Ansprechpartner ist Dieter Wirsing, wurde 2019 gegründet und ist beispielgebend für viele Nachbarschaftshilfegruppen. Ziel der Gruppe ist es, die Generationen im Dorf zusammenzubringen. Insbesondere Menschen, denen es nicht so gut geht oder die in Armut oder Einsamkeit leben, sollten Unterstützung erfahren. Seit ihrer Gründung hat die Gruppe bereits hunderte Einsätze zum Wohle der Mitmenschen geleistet.
Die beiden Gruppen erhielten neben der Auszeichnung einen Scheck in Höhe von jeweils 2000 Euro. Die drei Ehrenamtspreisträger erhielten jeweils 500 Euro, die sie jedoch unisono spenden wollten. Der Preisverleihung schloss sich eine von Fredi Breunig moderierte Diskussion mit ausgewählten Persönlichkeiten aus dem Ehrenamt an.