Die Kalb- und Schweinemetzgerei Fritz Geyer befand sich zu dieser Zeit am Marktplatz, Haus Nummer 16. Schon bald wurden die Räume zu eng und Karl Firsching fasste den Entschluss, sich etwas Eigenes aufzubauen. Ein brachliegendes Grundstück in der Spörleinstraße bot sich an. Firsching kaufte es 1953 und begann zu bauen. Im Erdgeschoss des neuen Hauses wurden der Verkaufsraum und die Wurstküche angesiedelt, die Obergeschosse als Wohnräume gebaut. 1954 fand dann die Eröffnung der neuen Metzgerei statt.
Karl und Zita Firsching hatten fünf Kinder, zwei Söhne und drei Töchter. Der Zweitälteste, Robert, wurde vom Vater auserkoren, die Nachfolge anzutreten. Er lernte den Metzgerberuf und machte 1969 seinen Meister. Mit 24 Jahren übernahm er 1972 den Handwerksbetrieb, den er seit 29 Jahren führt. Tatkräftig unterstützte ihn seine Frau Wiltrud im Laden. Die Söhne Alexander und Tobias machen die Familie komplett.
Mehr als 50 Lehrlinge wurden während dieser Zeit in der Metzgerei Firsching ausgebildet. Einige von ihnen betreiben heute eigene Metzgereien. Ein Mitarbeiter hält dem Betrieb bereits seit 50 Jahren die Treue. Es ist Alfons Koob aus Wülfershausen, der heute noch mithilft, wenn Not am Mann ist.
Aus gesundheitlichen Gründen werden Robert und Wiltrud Firsching ihre Metzgerei zum Jahresende schließen. Schließlich gibt es in der Familie keinen Nachfolger gibt - beide Söhne studieren Informatik. Doch so ganz will Robert Firsching nicht aus der Bad Neustädter "Arbeitswelt" verschwinden. Seit fast 50 Jahren beliefert er nämlich schon den Kromers Max und jetzt den Kromers Peter in der Bratwurstbude am Marktplatz mit Bratwürsten. Dies wird er auch weiterhin tun.
Auch wird er in kleinem Rahmen noch ein bisschen "metzgern", so etwa für Partys oder kleinere Gesellschaftsfeiern. Auch müssen die Firsching-Stammkunden nicht auf alles verzichten, denn die Hausmacherwurst wird beim Kromers Peter am Markt weiterhin verkauft.
Wer also bekannte Firsching-Spezialitäten wie zum Beispiel Zwiebelleberkäs noch genießen will, hat bis zum 29. Dezember Zeit, sich mit Vorrat einzudecken.