Die Sulzfelderin Kathrin Hunneshagen ist neues Gemeindesratsmitlied in Sulzfeld. Sie wurde mit 609 Stimmen (CWV/FWG) bei der letzten Kommunalwahl Listennachfolgerin des verstorbenen Karlheinz Lürzel. Der Haushaltsplan für 2023 stand im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung, der samt Personal- und Finanzplan verabschiedet wurde.
Die höheren Preise und das Fehlen von Schlüsselzuweisungen im vergangenen und in diesem Jahr machen sich bemerkbar. Besonders die hohe Kreisumlage aufgrund der hohen Gewerbesteuereinnahmen vor zwei Jahren und der prozentualen Erhöhung 2023 sorgt für Mehrkosten von 600.000 Euro im Vergleich zu 2022. Der Verwaltungshaushalt steigt deshalb um mehr als eine Million im Vergleich zum Vorjahr auf 5.713.310 Euro.

Zu den Haupteinnehmen des Verwaltungshaushalts gehören die Grundsteuern A (23.000 Euro) und B (135.000 Euro) und die Gewerbesteuer (1.250.000 Euro). Der Anteil an der Einkommenssteuer beträgt voraussichtlich 999.400 Euro und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um rund 50.000 Euro erhöht.
Bei den Ausgaben sind für den sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand insgesamt 1.548.840 Euro eingeplant, darunter die Kosten für Klärschlammentsorgung und Straßenbeleuchtung in Höhe von 150.500 Euro, das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 60.000 Euro. Die Personalkosten liegen bei 608.940 Euro, die Zuweisungen für Kindergarten und Schulen bei rund 1.155.500 Euro. Die Kreisumlage ist mit 1.768.400 Euro die größte Ausgabe, die Verwaltungsumlage beträgt 440.000 Euro.
Kanalsanierung als neuer Schwerpunkt
Der Verwaltungshaushalt kann in diesem und im nächsten Jahr seine Ausgaben nicht ohne einen Zuschuss vom Vermögenshaushalt in Höhe von 938.610 Euro bewältigen. Erst 2025 rechnet der Kämmerer Philipp Scholz wieder mit einer Zuführung zum Vermögenshaushalt. Nach dem abgeschlossenen Hortanbau stehen nun Investitionen in die Kanalsanierungen an, in diesem Jahr stehen dafür 200.000 Euro auf der Ausgabenseite des Vermögenshaushalts, der mit 2.502.008 geplant ist.
Weitere größere Investitionen sind die Umrüstung auf LED (121.000 Euro) und Restzahlungen für den Hortanbau (250.000 Euro). Finanziert wird der Vermögenshaushalt durch eine Entnahme aus den Rücklagen (rund 300.000 Euro) und noch ausstehende Zuweisungen in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro. Für die Zwischenfinanzierung muss wahrscheinlich ein Kredit in Höhe von 260.000 Euro aufgenommen sowie ein inneres Darlehen in Höhe von 530.000 Euro aus den Sonderrücklagen. Die Rücklagen betragen Ende 2023 voraussichtlich noch 55.369 Euro, die Schulden Ende des Jahres rund 1,8 Millionen Euro. Eine der positiven Nachrichten ist die Einwohnerzahl, sie hat sich seit 2021 um 36 auf 1759 zum Ende des Jahres 2022 erhöht.
Festhalten an der Grabfeld-Allianz
Der Gemeinderat stimmte dem Evaluierungsbericht zu, der in Klosterlangheim erarbeitet wurde. Die Grabfeld-Allianz arbeitet seit 2007 erfolgreich zusammen, bisher wurden 69 Maßnahmen durchgeführt. Die Förderung des Ländlichen Raumes hat das Amt für Ländliche Entwicklung bisher mit 75 Prozent gefördert, jetzt wurden 50 Prozent angekündigt. Der Gemeinderat war sich einig, an der Allianz weiterhin festzuhalten, auch wenn der Beitrag pro Einwohner aufgrund der niedrigen Förderung etwas ansteigt.
Die Gemeinde Großbardorf hat beantragt, die Windkraft-Vorbehaltsgebiete WK 31, 32 und 33 aus dem Regionalplan herauszunehmen und stattdessen das WK 6 um 30 Hektar zu erweitern. WK 32 und 33 liegen teilweise auf Sulzfelder Gemarkung. Der Bürgermeister schlug eine Erweiterung von WK 6 um 70 Hektar vor, die Gemeinderäte stimmten zu.
Aus nichtöffentlicher Sitzung wurde bekanntgegeben: Die Sanierung des Vorklärbeckens der Kläranlage Sulzfeld bedurfte einer dringlichen Anordnung und Auftragsvergabe, die hat der Gemeinderat nachträglich beschlossen. Außerdem wurden zwei Honorarangebote des Planungsbüros Kirchner bezüglich der Grundstücksangelegenheiten in Leinach angenommen.