Viele Menschen, darunter Vertreter aus Kirche und Politik, haben am Montag Abschied von Schwester Gunda Gruber genommen. Die ehemalige Generaloberin der St. Josefskongregation (von 1999 bis 2011) war am 27. August um Alter von 92 Jahren gestorben.
Folgender Text ist einer Pressemitteilung des Dominikus-Ringeisen-Werks entnommen: Neben Bischof Bertram Meier, der das Requiem zelebrierte, erwiesen zahlreiche Priester und Vertreter von Ordensgemeinschaften Sr. Gunda in Ursberg die letzte Ehre. Bischof Bertram bezeichnete Schwester Gunda als „gute Hirtin für Ursberg“. Als passionierte Lehrerin, inspirierende Filialleiterin in Maria Bildhausen und schließlich als umsichtige Generaloberin habe sie mit Disziplin und Würde für die Schwesterngemeinschaft und das Dominikus-Ringeisen-Werk gesorgt.
Generaloberin Schwester Katharina Wildenauer blickte auf den Lebenslauf von Schwester Gunda zurück: Geboren 1931 in Augsburg, war ihre Kindheit überschattet vom Zweiten Weltkrieg. Nach einem schweren Luftangriff auf Augsburg 1945 kam sie im Alter von 14 Jahren in ein Kinderlandverschickungslager. Nach dem Einmarsch der Amerikaner im Frühjahr 1945 flüchtete sie zu Fuß zurück nach Augsburg und fand dort ihre Familie wieder. „Diese Erlebnisse prägten sich ihr tief ein“, so Schwester Katharina. Aufgrund dessen sei es Schwester Gunda ein Bedürfnis gewesen, zum Wohl der Menschen zu wirken. Als Ordensschwester der St. Josefskongregation tat sie dies in Ursberg, Bad Grönenbach und Maria Bildhausen zunächst in der Funktion als Sonderschullehrerin, später als Filialleiterin und Generaloberin.
Engagement in Maria Bildhausen
Als Vertreter der Politik nahmen Theo Waigel, Bundesfinanzminister a. D., der Bad Kissinger Landrat Thomas Bold sowie Leo Pfennig, Stadtrat aus Münnerstadt, an der Trauerfeier teil. Letzterer dankte Schwester Gunda für ihre Lebensleistung. Sie habe in ihrer Zeit als Konventoberin in Maria Bildhausen eine Fülle von Herausforderungen gemeistert. Darunter fielen die Erweiterung der Werkstatt für behinderte Menschen, die Sanierung des Heimbereichs und der historischen Gebäude sowie die Umwandlung der landwirtschaftlichen Flächen in einen Golfplatz.
Das habe im Umgang mit den unterschiedlichen Behörden viel Tatkraft, Fingerspitzengefühl und Verhandlungsgeschick erfordert. Im Mittelpunkt habe bei Schwester Gunda jedoch immer die Verantwortung und Fürsorge für die ihr anvertrauten Menschen gestanden. Für ihr Engagement erhielt sie im Jahr 2000 die Stadtmedaille in Gold. „Wir verneigen uns heute vor einer klugen und tatkräftigen Frau, die wir in ihrer freundlichen, den Menschen zugewandten Art in dankbarer Erinnerung behalten werden.“