Prinzen suchte man vergebens am Donnerstagabend im Fladunger Pfarrheim. Die hatten beim „Drei-Töpfles-Tag“ nämlich keinen Zutritt, schließlich wollten die feierfreudigen Prinzessinnen und gut gelaunten Königinnen unter sich bleiben und einmal so richtig auf?s Krönchen hauen.
Begrüßt wurden die Gäste heuer erstmals nicht von der langjährigen Frauenbund-Chefin Maria Städtler, sondern von einem holden Burgfräulein mit verdächtig tiefer Stimme. Dahinter verbarg sich Matthias Görig, der Vorstand des Fladunger Angelsportvereins. Dieser hatte sich spontan bereit erklärt, den Fladunger Frauenfasching auszurichten. „Wir lassen die Party für euch steigern“, rief Görig und wurde dafür von den Frauen bejubelt.
Dann übergab er das Mikrofon an die Moderatorinnen des Abends: Anne Biendara und Christiane Görig. Mit Witz und Humor führten sie durchs Programm und ließen keine Gelegenheit aus, um über die Männer herzuziehen.
Als erstes traten zwar keine echten Prinzessinnen, dafür aber zwei waschechte Schwestern vor die weibliche Feiermeute. Die „crazy sisters“ Anne und Eva (Annemarie Grief und Eva-Maria Stumpf) hatten so manchen Beauty- und Lifestyle-Tipp in ihrem „dm-to-go“-Survival-Kit parat, und wussten auch so einiges über „sensible Männer und ihre Bartpflege“ zu berichten.
Schon mal was von „Schneesektchen und die sieben Hugos“ gehört? Nein? Dann kennen Sie wahrscheinlich auch nicht „Suffine“ oder ihre Freundinnen „Trinkerbell“ und „Rumpunzel“, oder? Auf dem Fladunger „Drei-Töpfles-Ball“ tanzten die beschwipsten Prinzessinnen zu Andreas Gabaliers „Hulapalu“ und legten dabei eine flotte Sohle aufs Parkett.
Mit königlicher Frauenpower ging es dann auch gleich weiter. Neun selbstbewusste Damen stellten sich zur Wahl für die Faschingsprinzessin 2019 des Fladunger Fasnachts-Club (FFC).
Reihum stellten sich „Jutta von der Flickstube“, „Henriette von Bambach“, „Birgit von Hoselbich“ und ihre hübschen Mitstreiterinnen vor – alle wären sie prädestiniert für das Amt der Fladunger Faschingsprinzessin. Bis auf eine: „Martina von der Häfeter Häcke“ wüsste gar nicht mit wem sie den Thron besteigen sollte. Mit einer Polonaise durch den Saal verabschiedeten sich die selbst ernannten Prinzessinnen von ihren begeisterten Wählerinnen.
Bevor die Frauen im Saal erfuhren, wie es gekommen wäre, wenn die heiligen drei Könige drei Königinnen gewesen wären, machten sie Bekanntschaft mit den Beschützern der Äcker und Felder. Die Leubacher Vogelscheuchen bewiesen eindrucksvoll, dass sie im Gegensatz zu ihren stocksteifen Vorbildern, jede Menge Rhythmus im „Stroh“ haben.
Etwas verspätet, dafür aber vollgepackt mit tollen Geschenken (Schokopudding für Josef, Sekt für Maria und ein Biobaumwoll-Body für Baby Jesus) trafen schließlich die drei Königinnen im Pfarrheim ein. Eigentlich schade, dass es kein Mädchen geworden ist, finden die drei, die auf den kleinen Bub anstoßen wollen. „Aber wo? Hat doch in Fladungen alles zu!“ Zum Glück gab es dann doch noch eine passende Einkehrmöglichkeit: das Pfarrheim, wo es die Damen bis in die Nacht hinein ordentlich krachen ließen.