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Ein neuer Mittelpunkt für Wegfurt

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Ein neuer Mittelpunkt für Wegfurt

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    "Was lange währt, wird endlich gut", diese Weisheit gilt für den neuen Dorfplatz in Wegfurt und für dessen Mittelpunkt, den Dorfbrunnen. Schon 1999 schufen Wegfurter Männer die Basis für ihren neuen Ortskern. Das alte Gasthaus Zum Löwen, das früher die Ortsmitte prägte, rissen sie gemeinsam ein, hatte doch die Stadt Bischofsheim in absehbarer Zeit kein Geld für diese Aktion. Das Geld sparte sich also der Bürgermeister und dafür gab's dann die Neugestaltung des Dorfplatzes.

    Den neuen Brunnen bauten die Wegfurter auch wieder selbst. Die Sandsteine von der alten Brendbrücke nahmen sich Engelbert Fries, Franz Mölter, Hans Vorndran und Richard Kessler vor. In 550 Stunden Arbeit richteten sie per Hand die 148 Steine, zwölf Steinplatten und fünf Meter Stufen zu und mauerten den Brunnen auf. Mit einer Seitenlänge von drei Metern und 1,80 Meter Höhe haben sie den Brunnen allerdings sehr wohlwollend rekonstruiert. Das Original, das früher nur einige Meter entfernt stand, war kleiner, sah aber fast genauso aus. Echtes Brunnenwasser läuft heute nicht mehr aus dem eisernen Rohr, das Wasser kommt aus einer Zisterne. Der Platz drum herum wurde angepflanzt in - einigen Jahren sollen große Bäume die Szenerie überragen. Zum Verweilen laden zwei Bänke ein, die Heinz Werner gebaut hat.

    "Das Ergebnis zählt", lobte Stadtrat Egon Sturm die Erbauer des Brunnens auch im Hinblick auf die langen Debatten, die es um die Gestaltung des Platzes in der Bevölkerung gab. Er dankte den fünf engagierten Wegfurtern für ihre Arbeit mit einem kleinen Silberbarren, in den die Silhouette der Stadt Bischofsheim geprägt ist.

    "Für die Wegfurter ist uns nichts zu teuer", stellte Bürgermeister Armin Lommel fest, schließlich stammten die Stufen, die in den Brunnen führen, aus dem über 400 Jahre alten Bischofsheimer Stadtbrunnen. Er unterstrich nicht nur die symbolische Bedeutung des Wassers für einen Ort, er erinnerte auch daran, dass Wasser nicht überall so selbstverständlich verfügbar sei, wie in Deutschland. Das Bischofsheimer Stadtwappen überreichte Lommel zum Dank für die Hilfe beim Bau an Engelbert Fries, der führend beteiligt war und an Wolfgang Vey, in dessen Werkstatt die Männer die Steine kostenlos richten durften.

    "Ohne Wasser keine Suppe, ohne Wasser kein Bier, ohne Wasser kein Leben", das betonte Pater Winfried Schultheiß in seinen Segensworten. Er erinnerte daran, dass früher das Wirtshaus an dieser Stelle Zentrum des Ortes gewesen sei und der Platz hoffentlich wieder zu seine alte Bedeutung erhält. "Die Gemeinschaft hat dieses Werk geschaffen", lobte er und ließ dann unter seinem Segen das erste Wasser aus dem Brunnen rinnen.

    Petrus allerdings hörte nicht so ganz auf seinen Diener, als es um das Wetter ging. Er schickte vom Himmel mehr Wasser, als den Wegfurter lieb war. Dabei hätte doch das Brunnenwasser genügt.

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