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HÖCHHEIM: Ein Sommerfest mit Paukenschlägen

HÖCHHEIM

Ein Sommerfest mit Paukenschlägen

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    Rhythmischer Trommelwirbel: Die Samba-Reggae-Gruppe „Paixao“ aus Coburg legte beim Salem-Sommerfest einen temperamentvollen Auftritt hin.
    Rhythmischer Trommelwirbel: Die Samba-Reggae-Gruppe „Paixao“ aus Coburg legte beim Salem-Sommerfest einen temperamentvollen Auftritt hin. Foto: Foto: Alfred Kordwig

    „Paixao“ kommt aus dem Portugiesischen und bedeutet im Deutschen soviel wie „Leidenschaft“. Dass eine Coburger Samba-Gruppe dieses Wort in ihrem Namen zurecht trägt, stellte sie beim Salem-Sommerfest am Sonntag in Höchheim eindrucksvoll unter Beweis.

    „Das ist laut und trotzdem schön, weil es so rhythmisch ist.“ Salem-Einrichtungsleiterin Marianne Bär fasste mit wenigen Worten zusammen, was sich wohl die meisten Besucher des Sommerfestes dachten, als die Trommler aus Oberfranken voller Leidenschaft mit dem Schlagen ihrer Instrumente begannen.

    Dass der Funke sofort übersprang, darüber freute sich nicht nur die Einrichtungsleiterin. Auch dem entspannten Gesicht von Salem-Geschäftsführer Gerhard Lipfert war anzusehen, dass es eine gute Idee war, die Coburger Band „Ritmo de Paixao“ zu engagieren. Denn ihr gelang es im wahrsten Sinn des Wortes spielend, Berührungsängste zwischen den zum Teil leicht behinderten Bewohnern der Sozialeinrichtung und den Festbesuchern abzubauen – sofern sie überhaupt vorhanden waren.

    Vor der temperamentvollen Einlage der Band gab es bereits einen nicht minder leidenschaftlichen Auftritt: Nach dem Gottesdienst und einem gemeinsamen Mittagessen stand zum Start in den Nachmittag ein Theaterstück auf dem Programm, in dem es für die Höchheimer „Salemianer“ darum ging, ein ideales Ziel für eine Reise auszuwählen. Der Ausflug war ihnen von der Stadtsteinacher Salem-Leitung spendiert worden. Zur Auswahl standen das Meer, die Alpen und eine kulturell interessante Großstadt wie etwa Paris. Da man sich nicht auf ein Ziel einigen konnte, wurden „Testurlauber“ vorgeschickt, die mit ernüchternden Reiseberichten zurückkehrten: Am Meer ist es zu heiß, in den Alpen zu anstrengend, in der Großstadt wird man ausgenommen. Unter großem Applaus der Zuschauer fiel deshalb die Entscheidung, wie sich die Reise der Salemdorf-Bewohner gestalten wird: Camping am Irmelshäuser Badesee, Wandern auf den Gleichbergen und als kulturelle Beigabe ein Besuch im Meininger Theater.

    Dass die Salem-Verantwortlichen an solch bescheidenen Urlaubswünschen auch im „richtigen Leben“ Gefallen finden würden, liegt auf der Hand. Denn fürteure Reisen ans Meer, in die Berge oder in die Großstadt wären derzeit gar keine Mittel vorhanden. „Wir müssen jetzt erst einmal viel Geld in unsere Einrichtung stecken, indem wir unser Gästehaus umbauen und marode Wasser- und Heizungsleitungen erneuern“, so Geschäftsführer Gerhard Lipfert. Der dürfte sich beim Salem-Sommerfest über einen weiteren Paukenschlag deshalb ganz besonders gefreut haben: Der Sulzfelder Bürgermeister und Grabfeld-Allianz-Sprecher Jürgen Heusinger überreichte in seiner Funktion als amtierender Bad Königshöfer Lionsclub-Präsident einen 2000-Euro-Scheck an ihn und Einrichtungsleiterin Marianne Bär. „Wir wollen damit ein Zeichen dafür setzen, dass Inklusion auch auf dem Land gelingen kann“, sagte Heusinger. Der stellvertretende Landrat Josef Demar meinte, dass es eine gute Idee gewesen sei, den Erlös aus dem Benefizkonzert der Hergolshäuser Musikanten im Frühjahr in der Milzgrundhalle dem Sozialwerk Salem zur Verfügung zu stellen.

    Höchheims Bürgermeister Gerold Weiß und Einrichtungsleiterin Marianne Bär dankten für die Spende und fanden auch für den TSV Irmelshausen, der die Organisation des Benefizkonzertes übernommen hatte, lobende Worte. Der Irmelshäuser Sportverein unterstützt die im Sozialwerk Salem geleistete Arbeit übrigens schon seit vielen Jahren: So dürfen sich die Bewohner der Einrichtung zum Beispiel die Heimspiele der Fußballer ansehen, ohne Eintritt bezahlen zu müssen.

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