Eine musikalische Reise durch die Jahreszeiten unternahm Liedermacher Frank Barthelmes im voll besetzten Raum des Schlosses Wolzogen in Mühlfeld. Es war eine Reise voller Spiritualität und Lebensweisheiten, voller Abenteuer und Liebe zur Natur und zu den Menschen. Der Bastheimer Frank Barthelmes verstand es, seine Zuhörer auf seine Reise mitzunehmen.
Frank Barthelmes liebt das Leben. Das spiegelte sich in seinen gehaltvollen Texten wider. Diese seien für ihn wichtig. Auch er habe schon Tiefs durchmachen müssen, doch durch sein Leid habe er zu Gott gefunden. Juliane Mack vom Aktiven Mellrichstadt begrüßte den Liedermacher, dem das letzte Konzert im Schloss Wolzogen in diesem Jahr vorbehalten war.
Nicht nur das negative sehen
Das erste Lied "Vier Jahreszeiten" war gleich Programm. Der Song reichte vom Ausschlagen der Bäume über laue Nächte und eine gold-gelbe Natur bis zum Brennen der Kerzen. In dieses Lied hat er gleich den gesamten Abend hineingepackt, sprich die Jahreszeiten beleuchtet. Es war quasi ein Schnelldurchlauf durch das ganze Jahr. Der Frühling war die erste Etappe von Frank Barthelmes an diesem Abend. Im Lied "Frühlingsspaziergang" genießt er das Vogelgezwitscher und das Treiben des Spechtes, der mit seinem Schnabel Klavier spielt. Die ganze Leichtigkeit kam da zum Tragen.
Der Song "Wie zwei Schmetterlinge" entstand beim Joggen durch den Ostheimer Forst. Ein ganz spezielles Lied hat er für die Sonne geschrieben. "Für die Sonne sind alle Menschen gleich. Sie ist für alle da, für schwarz und weiß", so Barthelmes. Der Liedermacher forderte in dem Song über die Freude dazu auf, nicht nur das Negative zu sehen. Barthelmes betonte die Wichtigkeit des Herzens, das das Zentrum der Liebe sei. Der Liedermacher ging zum Sommer über, beschrieb einen heißen Tag im Juni, als er an einem Weiher in der Nähe der Ostheimer Lichtenburg saß. Das Zirpen der Grillen sei dabei nicht zu überhören gewesen.
Ein Plädoyer für die Stille
Der zweite Teil seines Konzertes wurde spiritueller und lieblicher. Los ging es nach der Pause mit einem Schutzengel-Lied. Ein Schutzengel sei stets bei dir, von der Geburt bis zum Tod. Nun stand die Liebe im Vordergrund. Sie sei der Schlüssel zum Leben., so der 68-jährige Liedermacher. Selbst dem grauen November hat er ein Lied gewidmet. Er gehöre zu uns wie der Wonnemonat Mai. "Tiefes Glück" von Hans-Jürgen Hufeisen war ein Plädoyer für die Stille. In der Stille habe Gott zu Barthelmes gesprochen. Und am Ende durften alle Zuhörer kräftig mitklatschen. Schnell ging die Zeit rum. Ein bewegendes Konzert.