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BAD NEUSTADT: Eine Musterkarriere geht zu Ende

BAD NEUSTADT

Eine Musterkarriere geht zu Ende

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    Ernst-Rudolf Bauer (rechts) wurde nach 20 Jahren bei Preh verabschiedet. Seine Sekretärin Angela Kirchner war sogar 46 Jahre in dem Unternehmen. Links Geschäftsführer Christoph.Foto: Stefan Kritzer
    Ernst-Rudolf Bauer (rechts) wurde nach 20 Jahren bei Preh verabschiedet. Seine Sekretärin Angela Kirchner war sogar 46 Jahre in dem Unternehmen. Links Geschäftsführer Christoph.Foto: Stefan Kritzer

    Zwanzig Jahre lang war Ernst-Rudolf Bauer Finanzchef der Firma Preh. Eine lange Zeit auf gleichem Posten in der Geschäftsführung. Unter seiner Ägide wurde aus dem mittelständischen Betrieb ein international erfolgreich aufgestelltes Unternehmen. Nach 20 Jahren und vier Monaten geht Bauer nun in den Ruhestand.

    Die Prehler bereiteten dem 60-Jährigen einen würdigen Abschied. Im Garten der Preh-Villa feierte das Unternehmen bei herrlichem Sonnenschein gemeinsam mit dem Inhaber der Joyson-Gruppe, Jeff Wang, den Mann, der vor allem in Bad Neustadt und dem Landkreis als das Gesicht der Firmenleitung wahrgenommen wird; allein schon wegen seiner Präsenz in der Kreisstadt durch seinen Wohnort Brendlorenzen.

    Gemeinsam mit Bauer ging auch dessen Sekretärin Angela Kirchner in Ruhestand. Sie war mehr als doppelt so viele Jahre wie ihr Chef bei Preh beschäftigt und erhielt für 46 Jahre Mitarbeit die „Goldene Preh-Medaille“. „Allzu oft wusste Frau Kirchner, was ich dachte, bevor ich es sagte“, lobte Bauer seine Mitarbeiterin.

    Banklehre im Ländle

    Christoph Hummel würdigte den scheidenden Finanzvorstand mit Tugenden wie Geradlinigkeit und Pflichterfüllung. Nach Worten des Geschäftsführers hat Bauer eine „Musterkarriere alter preußischer Schule“ hingelegt. Der gebürtige Schwabe absolvierte nach dem Abitur eine Banklehre in Stuttgart. Es folgte das Studium der Betriebswirtschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg mit einer Promotion zum Thema „Was kostet die Steuererhebung?“ Seine berufliche Laufbahn begann Bauer bei der Robert Bosch GmbH als Fachreferent der kaufmännischen Geschäftsleitung in Schwieberdingen (Lkr. Ludwigsburg). Später arbeitete Bauer als Prokurist und Ressortleiter Betriebswirtschaft und Finanzen bei der Haushahn-Gruppe in Stuttgart.

    Ab 1996 bei Preh

    Der Wechsel zu Preh erfolgte 1996 und sogleich auf die Position, die er 20 Jahre lang ausfüllen sollte. Als Geschäftsführer für Finanzen und Controlling, Recht, Personal und IT. „Was Doktor Bauer in diesen 20 Jahren für Preh geleistet hat, kann man in einer Rede gar nicht darstellen“, sagte Hummel. Bei ihm gebe es „kein Rumgeeiere, sondern klare, zuverlässige Aussagen oder auch mal Ansagen. Je nachdem, was nötig ist“.

    In seiner Zeit bei Preh hatte Ernst-Rudolf Bauer nicht nur einfache Aufgaben zu bewältigen. Die Branchenkrise in den Jahren 2008/2009 machte dem Unternehmen schwer zu schaffen. Auch der Übergang in Richtung Joyson Gruppe musste finanztechnisch perfekt unterfüttert sein. Wie auch die Firmenübernahmen in jüngerer Zeit, die aus Preh endgültig einen „global Player“ machten. „Wir können die Verdienste von Doktor Bauer um die Preh-Gruppe gar nicht hoch genug einschätzen“, so Hummel, der dem scheidenden Vorstand ebenfalls eine Preh-Medaille in Gold überreichte.

    Bauer erinnerte in seiner Dankesrede auch an die langjährige Firmenchefin Rosemarie Preh. „Sie hat das Unternehmen vor der Zerschlagung gerettet“, sagte Bauer. Seine Arbeit in der Geschäftsführung verstand Bauer stets als Teamarbeit. „So habe ich das verstanden und auch so agiert.“ Den Generalschlüssel des Unternehmens reichte Bauer an seinen Nachfolger Marques Dias weiter. Dias arbeitet seit fast 25 Jahren für Preh, allerdings in seiner Heimat Portugal. „Mit Blick auf Kontinuität und Verlässlichkeit hätte ich mir keinen besseren Nachfolger wünschen können“, so Christoph Hummel.

    Stellvertretender Landrat Josef Demar würdigte Bauer als überaus engagierten Geschäftsführer mit einem überaus erfolgreichen Berufsleben. „Vom Erfolg der Firma Preh profitiert die ganze Region“, sagte Demar, „und stärkt den Wirtschaftsstandort Rhön-Grabfeld.“ Bürgermeister Bruno Altrichter lobte Bauer für seine Arbeit bei Preh, für die Mitarbeiter, für die Stadt und den Landkreis. „Sie haben stets den Kontakt zu den Kommunen gehalten“, betonte Altrichter und überreichte ein Bild der Kreisstadt der Künstlerin Marga Schwabe.

    Keine Kündigungen

    „In Ihrer Zeit bei Preh gab es keine einzige betriebsbedingte Kündigung“, hob der Betriebsratsvorsitzende Egon Friedel hervor und bedankte sich für den rasanten Anstieg der Mitarbeiterzahlen in dem erfolgreich agierenden Unternehmen.

    Mit seiner Frau Benedikte will Ernst-Rudolf Bauer auch weiterhin in der Kreisstadt wohnen bleiben. Auch Preh bleibt er, zumindest beratend, erhalten. Vielleicht spielt er auch mit dem Preh-Werkorchester noch einmal auf. Selbiges ernannte ihn zum Ehrendirigenten und bat Bauer, das Frankenlied zu dirigieren.

    ONLINE-TIPP

    Viele Bilder unter www.mainpost.de/rhoen-grabfeld

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