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RHÖN-GRABFELD: Eine sichere Leitung für Kranke

RHÖN-GRABFELD

Eine sichere Leitung für Kranke

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    Herzinsuffizienz-Hotline: Dieter Waffenschmidt (im Bild Mitte) ist der 100. Patient an der Herz- und Gefäß-Klinik, der sich für das Programm entschieden hat. Als Willkommensgruß überreichten Verwaltungsleiter Karsten Bepler (links), HI-Schwester Brigitte Gebhard (2. von links) und Chefarzt Professor Sebastian Kerber einen Blumenstrauß an Dieter Waffenschmidt und seine Frau.
    Herzinsuffizienz-Hotline: Dieter Waffenschmidt (im Bild Mitte) ist der 100. Patient an der Herz- und Gefäß-Klinik, der sich für das Programm entschieden hat. Als Willkommensgruß überreichten Verwaltungsleiter Karsten Bepler (links), HI-Schwester Brigitte Gebhard (2. von links) und Chefarzt Professor Sebastian Kerber einen Blumenstrauß an Dieter Waffenschmidt und seine Frau. Foto: Foto: HGK

    (ts) Atemnot bei Belastung, Wassereinlagerungen, eine eingeschränkte Herzleistung – gerade ältere Menschen sind häufig von diesen Symptomen betroffen, die auf eine chronische Herzmuskelschwäche, eine Herzinsuffizienz, hinweisen können.

    Die Erkrankung ist vielschichtig und erfordert eine engmaschige Kontrolle und Feinregelung der medikamentösen Behandlung. Seit August 2010 bietet die Klinik für Kardiologie an der Herz- und Gefäß-Klinik Bad Neustadt Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) die Teilnahme an einem Betreuungsprogramm durch eine geschulte HI-Schwester an: In regelmäßigen Anrufen werden im Gespräch mit dem Patienten der Gesundheitszustand und die richtige Medikamenteneinnahme überprüft. Das Programm, das von der Universität Würzburg entwickelt wurde, ist äußerst erfolgreich: Mit Dieter Waffenschmidt konnte nun der 100. Patient begrüßt werden, der an dem Programm teilnimmt.

    „Das Konzept der HI-Schwester setzt darauf, den Patienten zu schulen, zu begleiten und rechtzeitig auf Veränderungen des Krankheitsbildes aufmerksam zu machen“, erläutert Professor Sebastian Kerber, Chefarzt der Klinik für Kardiologie I. „Wissenschaftlich konnte gezeigt werden, dass diese Betreuung die Anzahl und Dauer stationärer Krankenhausaufenthalte von HI-Patienten deutlich reduziert.“

    Das Programm ist zunächst auf eine Dauer von 18 Monaten angelegt. Die HI-Schwestern, Brigitte Gebhard und Kerstin Baumgart, beide Krankenschwestern mit mehrjähriger Berufserfahrung und einer zusätzlichen Fachausbildung, rufen die Patienten anfangs wöchentlich und anschließend je nach Schweregrad der Krankheit alle zwei bis vier Wochen an. Umgekehrt hat jeder Patient die Möglichkeit, sich telefonisch an die Schwestern zu wenden.

    Diese erkundigen sich nach Veränderungen von Blutdruck, Puls, Körpergewicht, körperlichem und seelischem Befinden und erfragen die aktuelle Medikamenteneinnahme. Die Patienten müssen sich dafür zweimal täglich den Puls, einmal täglich das Gewicht messen, Wasseransammlungen und Atemnot beurteilen sowie alles in einem Symptomkalender festhalten.

    Bei Auffälligkeiten informiert die HI-Schwester den zuständigen Oberarzt und erörtert gemeinsam mit ihm eine Änderung des Therapieplans, zum Beispiel nötige Medikamentenanpassungen, wichtige Untersuchungen oder möglicherweise eine notfallmäßige Krankenhauseinweisung. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt ausschließlich im Einverständnis mit dem betreuenden Hausarzt oder Kardiologen, mit denen eine enge Abstimmung besteht. „Die Patienten werden von ihrem Hausarzt oder Kardiologen im üblichen Umfang betreut, das Angebot der HI-Hotline stellt deshalb definitiv keinen Ersatz für den regelmäßigen Arztbesuch zu Hause dar“, erklärt Brigitte Gebhard. „Die regelmäßigen Anrufe dienen vielmehr einer engmaschigeren Kontrolle – durch uns, aber auch durch den Patienten selbst, der verschiedene körperliche Wahrnehmungen regelmäßig dokumentieren muss.“

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