Dass Bad Königshofen derzeit einen regelrechten Bauboom erlebt, ist nicht zu übersehen. Die neue Produktionshalle von Schindler Handhabetechnik, die fast fertige Aldi-Filiale am Kappeleinsweg gleich daneben und die kürzlich eröffnete Sparkassenfiliale sind nur drei Beispiele dafür, dass es sich lohnt, in Bad Königshofen zu investieren.
Auch für junge Unternehmer ist die Badestadt eine gute Wahl, wenn es darum geht, sich auf eigene Füße zu stellen. So stellte erst vor wenigen Monaten der erst 27-jährige Jürgen Steinert in der Industriestraße seine neue Hackschnitzel-Lagerhalle fertig und erfüllte sich damit einen Herzenwunsch (wir berichteten).
Mit dem Jungunternehmer Jens Toennieshen hat sich nun ein weiterer Bad Königshöfer dazu entschlossen, sich in seiner Heimatstadt dauerhaft niederzulassen: Der 35-jährige Landmaschinenmechaniker und Gründer der Firma „HT Baumschinen“ errichtete in der Aubstädter Straße eine neue, moderne Werkstatt.
Seit acht Jahren selbstständig
Selbstständig gemacht hat sich Toennieshen, der vor zehn Jahren seinen Abschluss zum Handwerksmeister machte, mit nur einem Mitarbeiter im Jahr 2009. Heute sind in dem Unternehmen zehn Menschen beschäftigt – Tendenz steigend. „Es war deshalb an der Zeit, über einen Neubau nachzudenken“, erzählt Toennieshen, dem bis vor kurzem noch eine angemietete Halle in der Wichernstraße als Firmenstandort diente. „Außerdem hat es viele Vorteile, wenn man eine Werkstatt so planen kann, wie es für die verschiedenen Arbeitsabläufe ideal ist“, sagt der Firmenchef. „Je kürzer die Wege im Betrieb sind, desto besser.“
600 Quadratmeter Nutzfläche
Die neue Werkstatt hat inklusive Büro- und Lagerräumen eine Nutzfläche von rund 600 Quadratmetern. Hingucker ist ein voll verglaster Ausstellungsraum im Eingangsbereich, in dem Bau- und Gartengeräte präsentiert werden. Dass die reinen Baukosten deutlich unter 500 000 Euro lagen, erklärt sich aus den enormen Eigenleistungen, die Jens Toennieshen und seine Mitarbeiter eingebracht haben. „Wir haben zahlreiche Arbeitsstunden in den Neubau investiert“, schätzt er. „Dadurch konnten wir viel Geld sparen.“
Breit aufgestellt
Die Vermietung und der Verkauf von Baumaschinen und Gartengeräten gehören zwar immer noch zum Kerngeschäft von „HT Baumaschinen“. Doch sind im Laufe der Jahre weitere Geschäftsfelder dazugekommen. „Besonders stolz sind wir auf unseren Onlinehandel, über den wir über 5000 Artikel vertreiben“, so der Unternehmer, der noch auf ein anderes Betätigungsfeld hinweist, von dem viele Bad Königshöfer noch gar nichts wissen. „In unserer Schweißerei produzieren wir Anbauteile wie Schaufeln oder Löffel für die verschiedensten Baumaschinen, die an Kunden in der ganzen Welt geliefert werden.“
Vergrößerung nicht ausgeschlossen
Dass bei „HT Baumaschinen“ auch repariert wird und die Firma Transporte von schweren Geräten zu ihrem Bestimmungsort übernimmt, spricht für die Vielseitigkeit des Unternehmens, das nach den Worten von Jens Toennieshen längst noch nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen ist. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir uns in absehbarer Zeit schon wieder vergrößern werden.
“ Der in einer festen Beziehung lebende junge Vater muss sich wohl auch langfristig nicht um den Fortbestand seiner Firma sorgen, wie er lachend feststellt. „Meine Tochter ist zwar noch keine zwei Jahre alt, doch wenn sie sich einmal in einen Bagger gesetzt hat, ist sie nur schwer wieder herauszulocken.“