Ostheim Fast schon ein Familienkonzert wurde die Benefizaktion in der Kirchenburg St. Michael, zu der Pfarrer Gottfried von Segnitz alte Bekannte aus seiner ehemaligen Münchner Heimat eingeladen hatte.
Rolf Weber war mit Ehefrau Kazue Tsuzaki und Sohn Felix Key gekommen, Götz Schuricke zählt als guter Freund mit zur Familie. "Jetzt ist der Weg zwischen uns ganz schön weit geworden", bedauerte der evangelische Geistliche. Die Freude über den Besuch wiege dafür doppelt.
Felix Weber setzte seine Violine an zur Partita für Violine sole E-dur von Johann Sebastian Bach. Ungemein geschmeidig und munter begann der 13-Jährige mit dem Preludio. Bemerkenswert, dass er den ganzen Abend über völlig ohne Noten auskam. Zwei erste Preise im Solo-Wettbewerb von Jugend musiziert und einen Förderpreis hat er bereits, mehrere Solo-Konzerte und Kurse sind beredtes Zeugnisse seines Talents. Ein würdiger Auftakt, für den er spontan Zwischenapplaus erhielt.
Ergreifend schön gelang das "Panis angelicus" von Cesar Franck. Mit seinem angenehm warmen, vollen Tenor füllte Götz Schuricke das Kirchenschiff aus. Dezent im Hintergrund untermalte Kazue Tsuzuki das berühmte Lied an der Orgel, während Ehemann Rolf Weber die Klarinette spielte. Die Japanerin ist Lehrbeauftragte an der Münchner Hochschule für Musik und tritt seit Jahren regelmäßig als Solistin in Kammermusikkonzerten im In- und Ausland auf. Auch Ehemann Rolf Weber ist international als gefragter Klarinetten-Solist unterwegs und ist auch als Konzertdirigent tätig.
Besonders beeindruckend gelang sein Solo "Ans Ende der Zeit" nach Olivier Messiaen. Ein wenig unheimlich und beklemmend verbreiteten sich lang gezogene, dumpfe Töne bis zum fast abrupten Ende. Schön gestaltete sich auch der Part zwischen Mutter und Sohn bei der Romanze von Ludwig van Beethoven mit ihrer überaus gelungenen Korrespondenz.
Zum wahren Höhepunkt geriet das Finale aller vier Künstler. Das weltberühmte Ave Maria nach Johann Sebastian Bach in einer Bearbeitung von Charles Gounod.
Heftigen, wohl verdienten Applaus gab es für die Künstler. "Wir wären schlechte Musiker, wenn wir nicht noch eine Zugabe dabei hätten", sagte Rolf Weber und erfüllte den Wunsch des Auditoriums.