220 Quadratmeter groß ist die neue Anlage, die Herbert Ulischberger für seine Frettchen im Gartenweg gebaut hat. Jedes Tier hat somit mehr als 20 Quadratmeter zur Verfügung. Ein ausgeklügeltes Tunnelsystem sowie einige Spielpassagen wie Hängebrücke und Hütte hat Ulischberger mit enormem Aufwand selbst gebaut. „Aber ganz sind die Tiere mit meinem Plan offensichtlich nicht einverstanden“, scherzt der Inhaber eines Spengler-Betriebs in Stockheim. Denn kaum waren die putzigen Felltiere in ihrem neuen Domizil unterwegs, haben sie auch schon mit dem „Umbau“ begonnen und einige neue Röhren und Ausgänge gebuddelt.
Durch den intensiven Kontakt zu Herbert Ulischberger sind die Frettchen sehr zahm und zutraulich geworden. Sie schlafen etwa 14 bis 18 Stunden pro Tag. Wenn sie wach sind, wollen sie nur eins: spielen, spielen, spielen. Da die Tiere sehr neugierig sind, nehmen sie alles genau unter die Lupe. Sie lieben alles, durch oder in das sie schlüpfen können – ihr neues Gelände hat da einiges zu bieten. Frettchen spielen gerne mit „ihrem“ Menschen und brauchen Abwechslung. Daher hat sich Herbert Ulischberger viel Mühe gegeben, das große Areal mit allerlei Spielstätten auszustatten.
Gefüttert werden die Tiere vorwiegend mit Katzenfutter, als Leckerli fressen sie auch gern einmal Salatgurke, Paprika oder Melone. Die putzigen Tiere mit den knopfartigen Augen finden immer mehr Anhänger, sie sind heutzutage beliebte Haustiere, wenn auch noch nicht so populär wie Hund oder Katze.
Bereits die alten Griechen, Römer und Ägypter wussten Frettchen zu schätzen. Sie fingen wilde Iltisse und zähmten sie. Den ausgeprägten Jagdtrieb nutzte man zur Bekämpfung von Ratten- und Kaninchenplagen. Weil Frettchen in jedes Erdloch passen, sind sie nämlich in der Lage, die Nager aus ihrem Bau zu scheuchen. Heute noch werden Frettchen bei der Kaninchenjagd eingesetzt, was allerdings nur mit Jagdschein erlaubt ist.
Durch die Domestizierung hat sich der Jagdtrieb stark zurückgebildet und zu besagtem Spieltrieb entwickelt. Gegenüber dem wilden Iltis, einem Einzelgänger, sind Frettchen aber gesellige Rudeltiere. Deshalb sollten sie mindestens zu zweit gehalten werden. Es gibt sogar eine Kampagne, die „Frettchen brauchen Frettchen“ heißt, um zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Tiere in einer Gruppe zu halten.