Normalerweise findet der Plantanz im Bad Königshöfer Stadtteil alle zehn Jahre statt, diesen Rhythmus kann man diesmal nicht halten. Zu umfangreich und langwierig sind die Vorplanungen für diese traditionelle Veranstaltung welche nach mündlicher Überlieferung seit über 120 Jahren stattfindet. Wahrscheinlich ist jedoch, dass der Plantanz, der in Eyershausen auch "das Zechen" genannt wird, seit Jahrhunderten aufgeführt wird.
Die einzige Ausnahme war 1941, als der Plantanz den Kriegswirren zum Opfer fiel. Es müssen Bands gebucht, Verträge mit Dienstleistern geschlossen, die Kirmespredigt geschrieben und natürlich traditionelle Tänze in einem Tanzkurs geübt werden. All das, so haben sich die Planburschen entschieden, wird auf das nächste Jahr verschoben. Die Gießkannen in welchen am Kirchweihsamstag das Bier ausgeschenkt wird, bleiben heuer ungefüllt.
Elf Planpaare hatten sich gefunden
Elf Planpaare haben sich diesmal gefunden, um diese Tradition aufrecht zu erhalten. Ziel des Plantanzes war es eigentlich, dass nicht so viele junge Leute aus dem Dorf wegziehen und Partner im Ort finden. Diesen Zweck erfüllt die Veranstaltung heutzutage natürlich nicht mehr. Am Kirchweihsamstag wird der Planbaum geschlagen und aufgestellt. Vorher wird ein von den Mädchen geschmückter Kranz am Baum befestigt.
Am Sonntag dann wird nach der Abholung der Ehrengäste die Kirchweih vom Bürgermeister offiziell eröffnet. Nach der Eröffnung schließt sich der erste Teil der Kirchweihpredigt an. Am Montag ist nach dem zweiten Teil der Predigt der Hahnenschlag. Der hat eine Besonderheit. Die Planmädchen versuchen, blind ein Gefäß mit drei Schlägen zu treffen. Dasjenige Mädchen, welches das Gefäß getroffen hat, darf einen Walzer mit einem Hahn tanzen.
Dankgottesdienst
Am Kirchweihdienstag trifft sich die Plantanzgesellschaft in aller Früh zum Dankgottesdienst. Anschließend tanzen die Paare von Haus zu Haus mit den Hausfrauen und sammeln dort nützliche Gegenstände welche am Nachmittag am Planbaum zu Gunsten der Zecher versteigert werden.
Die Planburschen müssen ihre Mädels natürlich während des ganzen Wochenendes selbstverständlich freihalten und sie zu den offiziellen Punkten auch in ihrem Elternhaus zuhause abholen. Dafür sind die Burschen am Sonntag zum Kirchweihmittagessen zuhause bei den Mädchen zu Gast.
Schon im letzten Jahr formiert
Schon im letzten Jahr formierten sich die Burschen und wählten die beiden ersten Planburschen und eine Vorstandschaft für die Verteilung der gemeinsamen Aufgaben. Max Homer ist der erste Planbursch, Jonas Katzenberger der zweite. Diese beiden sind hauptsächlich für die mit Spannung erwartete Kirchweihpredigt zuständig. Die Organisation der Veranstaltung obliegt dem Zechverein. Hier steht Moritz Homer an der Spitze und wird von Johannes Katzenberger als Stellvertreter unterstützt. Das Protokoll führt Lorenz Hemmerich und die Kasse führen Jannik Katzenberger und Andreas Eschenbach.
Einen Teil des Gesamtgewinnes vom Fest stellt der Zechverein immer für einen guten Zweck in Eyershausen zur Verfügung.
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