Der Traum vom Fliegen hatte sich für viele Studenten der KinderUni schon einmal erfüllt. Warum und wie das möglich werden konnte, das erklärte ihnen Lufthansa-Pilot Armin Klemm aus Brendlorenzen unter dem Vorlesungstitel „Warum bleiben Flugzeuge oben? Über die Aerodynamik des Fliegens“.
Ganz klar, ein Flugzeug braucht Flügel/Tragflächen in einer bestimmten Form, Geschwindigkeit und Luftströmung. Was passiert, wenn dieses Zusammenspiel nicht optimal eingestellt ist, das demonstrierte Armin Klemm im Bildhäuser Hof mit einem handlichen und geräuschlosen Modellflieger. Damit eine Boeing in der Luft bleiben kann, muss sie mindestens eine Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern haben.
Aber was passiert, wenn das Triebwerk ausfällt? Mit dieser und vielen anderen brennenden Fragen bombardierten die Mädchen und Buben den Mann aus dem Cockpit, der in seiner schmucken Uniform vor ihnen stand und alle Wissenslücken schließen konnte. Tritt beispielsweise in zehn Kilometer Höhe - dort bewegen sich Verkehrsmaschinen üblicherweise - ein Schaden auf, besteht noch lange kein Grund zur Panik. Denn das Flugzeug kann dann noch 200 Kilometer weit segeln. Aus dem Himmel über Bad Neustadt wäre der Frankfurter Flughafen also problemlos für die Landung zu erreichen, lautete Klemms beruhigende Auskunft.
Wie viel PS hat denn so eine Maschine? Sage und schreibe 80 000, sprengte die Größenordnung alle Auto-Maßstäbe. Allerdings wird beim Flugzeug in Schubkraft gerechnet und die liegt bei einer Boeing bei rund 15 Tonnen. Und wie viel Treibstoff braucht man dafür? 7,2 Tonnen pro Stunde, 8500 Liter bei einer Geschwindigkeit von 850 Stundenkilometern.
Müssen wir Angst vor dem Blitz haben? wollten die KinderUni-Studenten natürlich auch wissen und bekamen als Antwort ein klares Nein. Allerdings machen einem Piloten die Gewitterwinde durchaus zu schaffen, denn sie bringen die Strömung durcheinander, ließ Klemm erkennen, dass auch er bei ruhigem Wetter lieber fliegt. Wie überhaupt der meiste Stress in seinem Beruf von der Witterung ausgelöst wird.
Und gelegentlich kann es auch schon mal passieren, dass ein Gänseschwarm auf der Landebahn sitzt. Dann ist das Manöver „touch and go“, Boden berühren und wieder durchstarten, durchaus ratsam, so der Kapitän.