Ein dreitägiges Event der Superlative hatten die beiden Veranstalter Richard Banach und Bernd Hein aus Windshausen versprochen. Auf dem Festplatz wurden hierfür ein großes Partyzelt, eine kleine Latinobühne und sogar eine Almhütte aufgebaut, die alle zusammen drei Tage lang bespielt werden wollten. Und das (fast) alles bei freiem Eintritt. Und das Konzept ging offensichtlich auf an – nicht zuletzt, weil auch Wetter mitspielte und es nicht zu heiß und nicht zu kalt war.
Schon am Freitag strömten bei angenehmen Temperaturen in den frühen Abendstunden die Zuhörer auf den Festplatz, um dabei zu sein. „So ein Festival“, sagte Bürgermeister Bruno Altrichter bei der Begrüßung, „schüttelt man nicht aus dem Ärmel“. Perfekt organisiert mit den verschiedenen Bühnen, kulinarischen Spezialitäten zwischen Steaks, Flammkuchen und Wraps und jeder Menge guter Unterhaltung freute sich Veranstalter Richard Banach über den Publikumszuspruch. „Das lässt sich schon mal gut an“, sagte Banach schon am Freitagabend.
Auf den Bühnen brauchte es etwas, bis genügend Zuhörer ihrer guten Laune mit Beifall Ausdruck verliehen. Doch spätestens mit dem Auftritt der Band medRock im großen Zelt ging die Post auf dem Festivalgelände ab. Nachdem die Rocker aus dem Rhön-Klinikum mit Coversongs das Publikum vor die große Bühne gelockt hatten, war es Lucky Herberts Aufgabe, mit seinem „Good Stuff“ aus den 60er Jahren für gute Laune zu sorgen. Was Herbert gemeinsam mit Gitarrist Harald Güttl und Bassist Dietmar Wehner auch problemlos gelang.
Nicht auf Country- sondern zurück auf die Rockbühnen der 60er und 70er Jahre nahmen Masters Reloaded ihre Zuhörer mit. Und daneben tanzten und spielte das Salsamania Quinteto auf der Latinobühne. Erst zu später Abendstunde galt dann die ganze Aufmerksamkeit der Schweinfurter Partyband Blast. Die zeigten, was man auf einer professionellen Bühne mit einer 60 000 Watt Ton- und einer 42 000 Watt Lichtanlage alles machen kann. Mit einer spektakulären Show und zehn Musikern gab Blast von der ersten Minute an Vollgas. Songs aus dem 70er Jahren wie „Born to be alive“ bis in die Gegenwart zu „Tage wie diese“ von den Toten Hosen reichte die Palette der Songs, die die Besucher auf Tischen und Bänken tanzen ließen.
Warum die Band allerdings schon kurz nach Mitternacht Feierabend machte, konnte so mancher nicht nachvollziehen. Wer weiterfeiern wollte, der konnte aber gerne noch bei DJ Elvis in der Almhütte reinschauen. Dort ging es noch bis spät in der Nacht weiter.
„Nanana, ohohoho, yeah yeah“. Ziemlich einfach verlief die Kommunikation zwischen der Hermes House Band und den vielen Besuchern am Samstagabend. Sie kam jedoch gut an, nicht zuletzt, da die Partyvögel die Massen reichlich in Stimmung gebracht hatten.
Mit „ich will eure Hände oben sehen“ animierten die beiden Sänger Miss Sally und Jop die fröhliche Menge vor der Bühne und diese klatschten bereitwillig mit. Mit ihrer fröhlichen Ausstrahlung und ihrem tollen Gesang steckten die beiden die Menschen schnell an. Jeweils zu Beginn eines neuen Songs ging ein erkennender Aufschrei mit enthusiastischem Beifall durch das Publikum, Refrains wurden mitgesungen, mitgeklatscht wurde sowieso und natürlich getanzt: männlich verhalten, weiblich locker, Paartanz exakt, ekstatischer Tanz, Headbanger und Jumper mit Hochsprungqualitäten.
Die Partymusik brachte Spaß. Man sah es an leuchtenden Augen und strahlenden Gesichtern ringsherum. Mit „Amarillo“ und „Rhythm of my life“ begann den Holländern ein schwungvoller Einstieg in ihr knapp zwei Stunden dauerndes Konzert. Dann folgten solche „Knaller“ wie „Que sera“, „Don't worry be happy“, „Proud Mary“ und als Tribut an Mallorca-König Jürgen Drews „We gotta rock this place“. Auch bei „Football is coming home„ sangen die Bad Neustädter begeistert mit.
Begeisterung schlug aber auch den Musikern an Keyboard, Saxophon, Schlagzeug, Bass, aber vor Tropical Dan an seiner Lead-Gitarre entgegen. Vor dem Publikum kniend spielte er schwierigsten Riffs in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Das Zelt tobte vor Begeisterung.
Und alle, die vor dem Konzert etwas abwertend von „Mallorca-Musik“ sprachen, mussten sich eines besseren belehren lassen. Die Hermes House Band spielt zwar Mallorca- und Party-Musik aber von einer hervorragenden Qualität und auf hohem Niveau. Und das Publikum liebt die Band dafür.
Doch schon wenige Stunden später stand der nächste Höhepunkt an: Der „1. Neuschter Mundart Grooh Brie“ mit Fredi Breunig.
-> Weitere Berichte morgen
ONLINE-TIPP
Viele Bilder im Internet unter: rhoengrabfeld.mainpost.de