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BAD NEUSTADT: Ferienjobs oft nur für Volljährige

BAD NEUSTADT

Ferienjobs oft nur für Volljährige

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    Anpacken und Taschengeld aufbessern: Schwere Arbeiten, wie hier am Bau, sind aber erst für Volljährige erlaubt.
    Anpacken und Taschengeld aufbessern: Schwere Arbeiten, wie hier am Bau, sind aber erst für Volljährige erlaubt. Foto: Foto: Picture Alliance

    Die großen Ferien bieten für viele Schüler nicht nur die Gelegenheit, ausgiebig zu faulenzen, gerade ältere nutzen die freien Tage, um sich mit einem Ferienjob den einen oder anderen Euro zu verdienen. Die Umfrage unter größeren Betrieben macht deutlich, dass es in Bad Neustadt zwar eine stattliche Anzahl dieser Jobs gibt, Plätze in der Produktion aber die Volljährigkeit voraussetzen.

    Wer jetzt noch auf die Suche geht, braucht schon ein wenig Glück, um einen Ferienjob zu ergattern. Gut 150 Ferienarbeiter wurden bei Siemens allein in Bad Neustadt heuer schon vergeben, sagt Anja Schmidt von der Personalabteilung. Während für den August kein Bedarf mehr besteht, werden für September noch junge Leute über 18 Jahre gesucht, um während der Urlaubszeit auszuhelfen.

    Allerdings lägen schon jede Menge Bewerbungen vor, sagt Anja Schmidt. Wie viele tatsächlich gebraucht werden, hänge von der Auslastung ab. Wie beliebt die Ferienjobs bei Firmen wie Siemens sind, zeigt sich an der Interessentenzahl. Zwischen 500 und 600 Bewerbungen sind seit Mai eingegangen.

    Mut zur Bewerbung

    Ähnlich sieht es bei BSH aus. Gut 50 Stellen sind vergeben, sagt Personalleiter Thorsten Aha gegenüber der Main-Post. Damit sei zwar der größte Bedarf gedeckt, trotzdem will Aha allen volljährigen Interessenten Mut machen, es zu versuchen. „Wir freuen uns über jede Bewerbung.“

    Jedes Jahr rund 130 Ferienarbeiter im Mindestalter von 18 Jahren stellt die Firma Preh ein. Wie aus der Personalabteilung zu erfahren war, erreichen den Betrieb aber gut vier mal so viele Bewerbungen, also deutlich über 500. Die frei werdenden Stellen werden aus diesem Pool besetzt.

    „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Dieser Grundsatz gilt auch für Ferienjobs. Und deshalb ist auch zu spät dran, wer sich jetzt an die Firma Pecht wendet. „Bei uns sind alle schon besetzt“, sagt Manuela Straub beim Anruf der Main-Post.

    Wenig Chancen bei der Agentur

    Wenig Aussichten auf Erfolg verspricht auch einer Anfrage bei der Agentur für Arbeit. „Die Ferienarbeit geht quasi an uns vorbei“, sagt Pressesprecher Peter Schönfelder. Das liegt daran, dass die Agentur keine eigene Ferienjob-Börse vorhält. Alle in Frage kommenden Stellen laufen in der normalen Jobbörse als befristete Beschäftigungen. Entsprechend dünn ist das Angebot. Schönfelder kann nur jedem empfehlen, sich frühzeitig direkt mit entsprechenden Firmen in Verbindung zu setzen.

    Welche gesetzlichen Bestimmungen man hier beachten sollte, hat die DGB-Jugend Nordbayern in einer Pressemitteilung zusammengefasst. Das Jugendarbeitsschutzgesetz verbiete Kindern bis einschließlich 14. Lebensjahr zu arbeiten, heißt es in dem Schreiben. Doch kein Gesetz ohne Ausnahmen. Mit Zustimmung der Eltern dürfen Kinder ab 13 Jahren zwischen 8 und 18 Uhr bis zu zwei Stunden täglich einer Beschäftigung nachgehen, in der Landwirtschaft sind es sogar drei Stunden. Voraussetzung ist, dass es sich dabei um eine leichte Tätigkeit handelt, wie etwa Gartenarbeit, Botengänge oder Zeitung austragen.

    Wesentlich mehr Möglichkeiten haben die 15- bis 17-Jährigen. Wer aber noch schulpflichtig ist, darf in den Ferien nicht länger als vier Wochen arbeiten – und auch nicht mehr als acht Stunden am Tag und 40 Stunden die Woche. Schwere, körperlich anstrengende und gefährliche Tätigkeiten sind tabu. Ausnahmen gibt es nur in der Gastronomie, oder Mehrschichtbetrieben. Hier dürfen Jugendliche ab 16 bis 22 Uhr, beziehungsweise 23 Uhr arbeiten.

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