Frickenhausen (JF) "Friggehause Helau!" riefen am Faschingssamstag alle Narren vom See, als die Kolpingfamilie/DJK zu ihrem traditionellen Faschingstanz ins Schützenhaus geladen hatte. Neben Musik und Tanz durften natürlich närrische Showeinlagen nicht fehlen.
Für Musik sorgte Wolfgang Schöppner aus Urspringen - die Gelegenheit zum Tanzen ließen sich die Gäste im vollbesetzten Saal nicht entgehen. Durch das Programm führte Wolfram Raab, der gleich zu Beginn die erste Darbietung ankündigen durfte: Die Teenie- Garde der DJK, trainiert von Gabi Reß und Regina Hartmann-Winkler, legte einen flotten Showtanz aufs Parkett. Nach dem Einzug mit dem "Lied vom Tod" fegten die jungen Mädels als Cowgirls zum Song "Cotton Eye Joe" über die Bühne.
Pater Peter, alias Claudia Heim, hatte anschließend große Mühen, seinen angehenden Klosterschwestern diese Sache mit der Keuschheit nahe zu bringen. Die drei geistlichen Damen, gemimt von Simone Raab, Margarete Reß und Rosi Raab, konnten sich mit dem Gedanken der ewigen Enthaltsamkeit überhaupt nicht anfreunden. Am Ende musste der Pater einsehen, dass diese drei letztendlich nicht hinter Klostermauern gehören.
Im Anschluss traten nochmals die Mädels von der DJK auf, deren Tanz zum allbekannten "Ketchup- Song" nicht fehlen durfte. Das jubelnde Publikum durfte sich dann auch gleich selbst beweisen: Die Herren der Schöpfung wurden nämlich von den Tänzerinnen auf die Bühne geholt, um auch ihr mehr oder weniger ausgeprägtes Tanztalent zu zeigen. Riesigen Spaß hatten alle dabei - egal, wie gut nun die Herren mit den Hüften wackeln konnten.
Die zwei Feuerwehrleute, alias Ralf Hartmann und Volker Schmitt, die später auftraten, griffen in ihrem Lied eines der wohl brisantesten Themen des dörflichen Lebens im vergangenen Jahr auf: Die mysteriöse "Legende" um das Verbleiben des Feuerwehrkommandanten bei einem Brandeinsatz in der Seefest- Nacht wurde in dem Lied "Es war einmal ein kleiner Piepser" thematisiert.
Das bekannte Duo "Herbert & Klaus" aus Hendungen lieferte bei seinem Dialog Lacher am laufenden Band, die die Laune des Publikums weiter anheizten. Über ihre persönlichen Erfahrungen bei Potenzproblemen, aber auch bei allgemeinen Nöten in der Ehe und Familie ließen sich die beiden aus.
Das langersehnte jährliche Highlight, die traditionelle Dorfchronik, wurde am späten Abend zum Besten gegeben. Auch im vergangenen Jahr gab es wieder jede Menge "Vergehen" der Frickenhäuser, die hier der Bevölkerung in gewohnter "Objektivität" offen gelegt wurden. Ausgangspunkt war diesmal eine "Verwaltungsratssitzung der Freiwilligen Feuerwehr Frickenhausen", die mit all ihren Tücken und Eigenarten dargestellt wurde.
Die Darsteller parodierten in ihren Rollen die Originalpersonen gekonnt. Günter Reder stellte das Gremiumsmitglied Lothar "Lodscher" Reß dar, Wolfram Raab war der Maschinist mit einer Vorliebe für Erdinger Weissbier. Den spannungsgeladenen Backhaus-Chef, der am liebsten "alle Beamten und Studierten vier Wochen lang bei Wasser und Brot in den Steinbruch schicken würde", mimte Volker Schmitt.
Den entnervten Kommandanten, der in dieser Sitzung wieder seine liebe Not mit seinen Kameraden hatte, spielte Johannes Fuchs. Ralf Hartmann vertrat den Kreisbrandmeister originalgetreu. Marco Reß übernahm die Rolle des Getränkewarts Armin, der bei seinem Einzug mit selbstgebautem "Schneepflug" beeindruckte.
Das Gremium zog dann etwa über einen jugendlichen "Palmendieb" oder über einen in flagranti gestellten Schwarzfahrer her. Auch die unfreiwillige Eisenbahnfahrt von Lothar Reß wurde unter die Lupe genommen. KBM Reichert, alias Ralf Hartmann, rügte peinliche feuerwehrtechnische Fehler des Maschinisten bei einem Einsatz. Auch der Kommandant wurde wieder wegen seines offiziell ungeklärten Fernbleibens bei einem Alarm im vergangenen Juli belangt und kam somit mehr und mehr in Erklärungsnot.
Bei bester Stimmung feierten die Frickenhäuser Narren den Faschingsabend bis in die tiefe Nacht hinein und schwangen bis weit nach Mitternacht kräftig das Tanzbein.