Im Verfahren für die zweite Änderung des Flächennutzungsplans und Bebauungsplans der Gemeinde Nordheim wurden 59 Träger öffentlicher Belange aufgefordert, Stellungnahmen abzugeben, informierte Bürgermeister Thomas Fischer bei der Sitzung des Nordheimer Gemeinderats. Konkret geht es um das Bauleitplanverfahren zur Errichtung eines Sondergebietes Einzelhandel an der Heufurter Straße, wo ein Rewe-Markt gebaut werden soll.
Die Stellungnahmen wurden zügig abgearbeitet. Ein paar Punkte gab es aber hervorzuheben. Nach den Festlegungen des Landesentwicklungsplans (LEP) stellt der Vollsortimenter einen Nahversorgungsbetrieb dar und ist mit einer Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern für sich gesehen landesplanerisch zulässig. Der Regionale Planungsverband Main-Rhön sieht im Einkaufsmarkt mit Getränkemarkt allerdings ein geballtes Angebot, das es in Nordheim als nicht zentralem Ort nicht geben dürfe. Allerdings habe sich durch die kürzlich erfolgte Fortschreibung des LEP die Rechtslage geändert, so dass der geplante Betrieb mit Getränkemarkt nun doch zulässig sei, hieß es in der Sitzung. Das sieht auch die Höhere Landesplanungsbehörde der Regierung von Unterfranken so.
Fladungen hat Einwände
Größere Einwände bringt die Stadt Fladungen vor. Wie berichtet, will der Rewe-Markt von Fladungen nach Nordheim umziehen, wogegen sich die Stadt wehrt. Der Anwalt der Stadt Fladungen hat sich in seinen Ausführungen auf das alte Gesetz bezogen, während der Anwalt des Investors den neuen LEP zugrunde gelegt hat. Von daher wird seitens der Gemeinde Nordheim dem Einwand von Fladungen nicht entsprochen. Auch eine Verletzung des interkommunalen Abstimmungsgebots sieht Nordheim nicht und hält an der Planung fest.
Das Fränkische Freilandmuseum Fladungen sieht Probleme beim möglichen Überfahren des Bahnübergangs. Das Überfahren soll mittels Pollern beziehungsweise Umlaufsperren für Kraftfahrzeuge unterbunden werden. Fußgänger und Fahrradfahrer sollen weiter den Bahnübergang benützen dürfen. Die Handwerkskammer Unterfranken will den integrierten Bäckereibereich im Einkaufsmarkt an einen Bäckereibetrieb aus der Region vergeben sehen.
Schallschutzwand
Egon Keller aus Nordheim sieht durch das Bauvorhaben die landwirtschaftliche und private Nutzung seines Hofes stark beeinträchtigt. Der Bauträger habe ihm freiwillig zugesichert, eine Schallschutzwand aus Betonfertigteilen zu errichten, hieß es.
Alle Abwägungen werden in den Plan eingearbeitet, versicherte Bürgermeister Fischer, bevor darüber abgestimmt und der Plan dann öffentlich gemacht wird. Möglicherweise könne im Herbst mit dem Bau des Einkaufsmarkts begonnen werden, nach etwa zehn Monaten könnte der Supermarkt fertiggestellt sein.