Es tut sich was in Sondheim/Grabfeld in Sachen Umgestaltung des Friedhofes. Einzelheiten waren von Helmut Dietz, dem Leiter des Bürgeramtes und Zuständigen für das Bestattungswesen, zu erfahren.
Anknüpfend an die Bürgerversammlung Mitte Januar hatte Friedhofsplaner Thomas Struchholz erste Entwürfe für die Friedhofsneugestaltung vorgelegt. Die erste Planung hat zwölf Grabkammern vorgesehen, weil aufgrund eines Gutachtens feststand, dass die gewünschte Verwesung wegen der Bodenverhältnisse auf dem Friedhof nicht eintritt. Anhand der Wortmeldungen in der Bürgerversammlung hatte sich herauskristallisiert, dass – entgegen dem allgemeinen Trend - nur wenige Bürger zu einer Urnenbeisetzung bereit sind. Das würde bedeuten, dass in wenigen Jahren wieder neue Grabkammern nötig wären. Daraufhin hat der Stadtrat eine erweiterte Planung mit zwölf zusätzlichen Grabkammern auf der gegenüber liegenden Seite beim Architekten in Auftrag gegeben. Aus Kostengründen wollte man für die nächsten 20 bis 30 Jahre mit planen.
Große Gestaltungsfreiheit
Oberirdisch würde von diesen weiteren Grabkammern nichts zu sehen sein. Die Rasenfläche bleibt bestehen, der Untergrund könnte aber so weit vorbereitet werden, dass bei Bedarf schnell reagiert werden kann. Nach dem entsprechenden Beschluss im Stadtrat ging es an die Ausschreibung. Aufgrund der abgegebenen Angebote hat die Firma d-m-g Garten- und Landschaftsbau in Niederlauer den Zuschlag für die Neugestaltung des oberen Friedhofsteils bekommen. Die rechte Seite des neuen Friedhofsteils wird nun völlig neu bepflanzt. Die linke Seite bleibt Grünfläche. Vorgesehen sind zwölf Grabkammern, dazu entstehen zwölf Baumgräber und 18 Urnenwahlgräber, die im Halbrund angelegt sind, mit jeweils einem kleinen Grab mit Grabstein und wahlweiser Bepflanzung bei großer Gestaltungsfreiheit. In die zwölf Baumgräber werden die Urnen versenkt und mit einem Kissenstein und Namen des Verstorbenen versehen.

Helmut Dietz erwähnte eigens, dass die Stadt den Grabstätteninhabern dankbar sei für die Grabstellen, die auf der linken Seite aufgrund der Baumaßnahme jetzt schon entfernt werden konnten. Im bisherigen alten Friedhofsteil wird es grundsätzlich keine Sargbeisetzungen mehr geben. Allerdings sei mit den Behörden (Gesundheitsamt) vereinbart, dass die Stadt noch eine sogenannte Ehegattenregelung zulassen kann mit der Maßgabe, dass, wenn ein Sarg dazu kommt, die Ruhefrist 45 Jahre betragen muss. Urnenbeisetzungen im alten Friedhofsteil in vorhandenen Familiengräbern sind weiterhin möglich.
An diesem Donnerstag erster Jour fix
Am 19. August wurde bereits mit der Maßnahme begonnen, zwischenzeitlich liegen schon die zwölf Grabkammern auf der rechten Seite. An diesem Donnerstag, 29. August, dieser Woche ist der erste Jour fixe mit einem Vertreter der Stadt, dem Architekten, Mitarbeitern des Bauhofes und der Baufirma. Als Fertigstellungstermin ist Allerheiligen ins Auge gefasst. Bisher komme die Firma gut voran, war zu hören. Für die Gesamtmaßnahme sind Kosten von ca. 250.000 Euro angesetzt. Die Kosten werden aber nicht alleine von Sondheim getragen. Die Stadt hat einen gemeinschaftlichen Friedhof (für die Stadt und alle Stadtteile), die Gebührensatzung gilt für alle einheitlich, das heißt, alle tragen die Kosten mit, die umverteilt werden.

Beginnend Mitte des nächsten Jahres, werden mit einer größeren Maßnahme in Mellrichstadt drei neue Flächen für neue Urnengräber geschaffen. Bei notwendigen oder wünschenswerten Maßnahmen in den Friedhöfen der Stadtteile müssten Prioritäten gesetzt werden. Die städtischen Arbeiter begleiten die Friedhofsumgestaltung und können dabei viel lernen, so dass sie vielleicht in Eigenregie die weiteren notwendigen Umgestaltungen umsetzen können.