Das Thema Lüftungsanlagen an Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen stand auf der Tagesordnung der jüngsten Stadtratssitzung. Insgesamt rund 937.000 Euro investiert die Stadt Bad Neustadt außerplanmäßig in solche Anlagen als Corona-Schutzmaßnahme. Rund 100 Klassen- und Kita-Räume sind auszustatten. Erwartet wird eine Förderung von rund 647.000 Euro. Auf die Stadt kommen überplanmäßige Ausgaben in Höhe von rund 380.000 Euro zu. Ausgestattet werden Räume für Schulkinder bis zu zwölf Jahren, da für diese Altersgruppe kein Impfangebot besteht.
Zentrale Lüftungsgeräte sollen demnach die Karl-Ludwig-von-Guttenberg-Grundschule (523.000 Euro), der Hort am Schulberg (48.000 Euro) und der Hort Brendlorenzen (82.000 Euro) erhalten. Luftreinigungsgeräte sind für die Werner-von-Siemens-Realschule (128.000 Euro), die Mittelschule (60.000 Euro), die Kindergärten Brendlorenzen (24.000 Euro), St. Martin (24.000 Euro), Mühlbach (28.000 Euro) und Storchengasse (20.000 Euro) vorgesehen.
Feinjustierung für Radweg-Regelung?
Eine kurze Erfolgsmeldung wollte Bürgermeister Michael Werner eigentlich nur mitteilen. Daraus entspann sich dann doch eine kürzere Diskussionsrunde. Die Polizeiinspektion Bad Neustadt zieht nämlich ein positives Resümee der geänderten Verkehrsregelung bezüglich der Radwege von und zur Gartenstadt. "Die Polizei hat seit August nur einen Unfall in dem Bereich registriert und der wäre auch ohne die neue Regelung passiert", so das Stadtoberhaupt. Bekanntlich wurde im Kreuzungsbereich Brückenstraße/Gartenstraße der Tempo-30-Bereich ausgeweitet. Vor allem aber sollen Fahrradfahrer, die von der Gartenstadt Richtung Innenstadt fahren, die Straße benutzen und nicht mehr nach links auf den Radweg einscheren.
Der Pop-up-Radweg als Grauzone
Gudrun Hellmuth von den Freien Wählern meldete sich zu Wort und regte an, Autofahrer deutlicher zu informieren, dass stadteinwärts Fahrradfahrer die Straße benutzen. Diskutiert wurde über Piktogramme auf dem Straßenbelag, die rechtlich aber eine Grauzone seien. Grünen-Stadtrat Karl Breitenbücher, der selbst die Strecke mehrmals täglich mit dem Fahrrad zurücklegt, spricht von einem erhöhten Sicherheitsgefühl seit der neuen Verkehrsführung. Auch er könne sich vorstellen, dass durch große Tafeln oder eine Art Bauzaun Autofahrer auf die Radfahrer hingewiesen werden.
Ordnungsamtsleiter Oliver Seufert will noch einmal prüfen, ob eine zusätzliche Beschilderung oder ein zusätzlicher Hinweis die Verkehrsführung noch deutlicher machen kann. Ein so genannter Pop-up-Radweg, der auf bestehenden Straßen quasi eingezeichnet ist, halte auch er rechtlich eher für eine Grauzone. Insgesamt sei die bauliche Situation zu ungünstig, um Radwege in beide Richtungen auszuweisen.

Eine Personalie war ebenso Gegenstand der jüngsten Stadtratssitzung in Bad Neustadt. Für den zurückgetretenen FDP-Mann Hartmut Schmutz rückte nun der bisherige Dürrnhofer Ortssprecher Stefan Rath als FDP-Mann für die Fraktionsgemeinschaft Neuschter Liste/FDP nach. Bürgermeister Michael Werner begrüßte Rath als nun auch stimmberechtigtes Ratsmitglied und wünschte viel Freude im Amt. "Wenn ich etwas mache, dann will ich es richtig machen", kündigte dieser seinen Einsatz für die Stadtpolitik an. Stefan Rath ist nun auch stellvertretender Fraktionssprecher.
Ja zum Waldkindergarten
Schnell abgehakt war eine Zweckvereinbarung mit der NES-Allianz für die Errichtung eines Waldkindergartens bei Hohenroth. Das Vorzeigeprojekt im Landkreis Rhön-Grabfeld, das auf dem Gelände des Wald-Boden-Klima-Info-Parks entstehen wird, soll im September 2022 an den Start gehen und den Schwerpunkt auf Umweltpädagogik legen. Träger ist die Allianz-Gemeinde Hohenroth.
Keine Probleme hat die Stadt Bad Neustadt mit der geplanten Fotovoltaik-Park, der im Gebiet Zwölfäcker der Gemarkung Leutershausen geplant ist.