„Kirche ist nicht statisch, Kirche, das sind wir“ – mit diesen Worten begrüßte der stellvertretende Kirchenverwaltungsvorstand Egon Bauß die rund 80 Besucherinnen und Besucher des ersten „bemerkenswert“ in der Kirche St. Johannes der Täufer in Nordheim. Darüber informiert Pfarrer Thomas Menzel in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Zunächst stellte Sabine Rotkopf aus dem Gemeindeteam die aktiven Gruppen der Gemeinde wie das Seniorenteam, das regelmäßig Seniorenveranstaltungen anbietet, Ministranten, Pfadfinderschaft, das ökumenische Weltgebetstagsteam, die Kermesjugend und die Gottesdienstbeauftragten vor. „Es sind viele kleine Flämmchen, die zusammen ein bemerkenswertes Licht ergeben, das in das kirchliche Leben des Ortes hineinstrahlt“ – so fasste Egon Bauß die Vorstellungsrunde zusammen.
Dann lud er zu einem „Rundgang“ zu bemerkenswerten Stationen in der Nordheimer Kirche ein. Da ist unter anderem die Abendmahlgruppe, die sich ursprünglich in der Sebastianskapelle befand, zwischendurch verschwunden war und dann wieder aufgetaucht ist. Sie ist ein Blickfang, denn seit der Renovierung der Kirche im Jahr 2002 ist sie in den Altar integriert und leuchtet bei bestimmten Anlässen in den Kirchenraum.
Gestohlene Figur des Hl. Sebastian
Ebenfalls in der Sebastianskapelle, die den Nordheimern sehr am Herzen liegt, befand sich die Figur des Hl. Sebastian. Sie wurde vor vielen Jahren gestohlen und hat eine lange Reise durch Deutschland hinter sich. In einem Auktionshaus in Hamburg ist sie wieder zum Vorschein gekommen und danach in Stuttgart gelandet. Von dort konnten sie die Rhöner zurückholen. Seitdem befindet sie sich im Chorraum der Pfarrkirche.
Etwas Bemerkenswertes ist auch die Weihnachtskrippe. Die Figuren, der Rhöner Scheunenhof, die Rhöner Landschaft und das Hintergrundbild mit dem Kreuzweg zur Sebastianskapelle ist ein Identifikationsmerkmal der Nordheimer. Erstmals in diesem Jahr erscheinen die Figuren in neuem Glanz, konnten sie doch mit einem Zuschuss des Landkreises Rhön-Grabfeld im Rahmen der Kleinprojekteförderung 2023 liebevoll restauriert werden. Der Zuschlag in Höhe von 700 Euro für das Nurdemer Projekt „Wir sanieren erhaltenswerte Figuren in unserer Kirche, vornehmlich unsere Krippe“ kam sehr gelegen und ist bestens angelegt.
Zwischendurch erklang auch die Orgel. Das Instrument wurde 1795 von Orgelbauer Johann Brähler aus dem Fuldischen erbaut, die meisten der 16 Register der Orgel sind bis heute erhalten. Daher bietet die Orgel auch einen ganz charakteristischen Klang, den die Organistin Andrea Werner eindrucksvoll zu Gehör brachte.
Der erste Stempel - weiter geht es am 17. Dezember in Frickenhausen
Und so gebe es noch viel Bemerkenswertes, im allgemeinen kirchlichen Leben wie auch in der Geschichte und der Tradition, so Egon Bauß. Er wies zum Beispiel auf die Gemälde der drei Frankenapostel hin, die aus der Schule des berühmten flämischen Malers Rubens stammen und auf die moderne Skulptur des Täufers Johannes auf dem Kirchenvorplatz. Es lohne sich also, nach Nordheim zu kommen.
Mit einem Segensgebet, vorgetragen durch Gemeindereferentin Michaela Köller und Gottesdienstbeauftragte Elisabeth Hauck endete der "offizielle" Teil. Spätestens dann zeigte sich Kirche mal anders: Begegnung und reger Austausch im Kirchenraum. Kinderpunsch, Glühwein und andere Köstlichkeiten versüßten die Gespräche und Rundgänge. Das Gemeindeteam in Nordheim hat sich wahrlich ins Zeug gelegt.
„Kirche ist nicht statisch, Kirche, das sind wir“, das Begrüßungswort von Egon Bauß, wurde hier auf bemerkenswerte Weise mit Leben erfüllt. Mit Freude und Begeisterung wurden auch die „bemerkenswert-Pässe“ entgegengenommen. In Nordheim gab es dafür den ersten Stempel, eine Friedenstaube. Am 17. Dezember in Frickenhausen gibt es den nächsten Stempel. "Sind Sie neugierig geworden?", fragt Pfarrer Thomas Menzel in der Mitteilung. "Dann sind Sie herzlich eingeladen, sich bei den kommenden Veranstaltungen überraschen zu lassen", heißt es abschließend.