"Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei". Diese Schrift von Martin Luther stand im Gottesdienst zum gemeinsamen Reformationsgedenken der Grabfeldgemeinden in der Höchheimer Michaeliskirche im Mittelpunkt, weil sie 1523, also vor 500 Jahren geschrieben wurde.
Sie ist mehr als aktuell, denn es geht darum, inwieweit ein/e Christ/in der weltlichen Regierung folgen oder ihr kritisch begegnen darf/kann/soll/muss. Zur damaligen Zeit wollte Herzog Georg von Sachsen das Verteilen und Lesen des Neuen Testaments nach der Übersetzung Martin Luthers verbieten. Durfte er das? Dieser Frage geht Martin Luther in der Schrift, die er im Stil einer Predigt gehalten hat, nach.
Pfarrerin Tina und Pfarrer Lutz Mertten ist es gelungen, in einer guten Balance von Witz und Ernst diese Schrift in unsere Lebenswelt und ihre Probleme zu übertragen. Der Schlusssatz ihrer Dialogpredigt war: "Raushalten geht nicht. Ob man immer alles richtig macht, das steht auf einem anderen Blatt. Aber versuchen muss man es wenigstens. Als Christin und als Christ. In der Kirche und in der Welt."
Diakonin Cornelia Dennerlein, Pfarrerin Julia und Pfarrer Florian Mucha und Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf hatten die liturgische Gestaltung übernommen.
Die Präparanden/innen und Konfirmanden/innen der Pfarrei Irmelshausen haben die Fürbitten gelesen. Vertrauensfrau des Kirchenvorstands, Gerda Lipfert, hatte im Namen der Kirchengemeinde begrüßt und sich herzlich bei allen bedankt, die den Gottesdienst ausgestaltet haben. Musikalisch waren dies die Singgemeinschaft Höchheim-Irmelshausen und die Posaunenchöre Sulzdorf, Bad Königshofen und Irmelshausen-Höchheim. Außerdem dankte sie dem Kirchenvorstandsteam Luisa Dürbeck, Stephanie Keslter-Schubert und Holger Schubert, das sich um Gegrilltes und Getränke für das anschließende gemeinsame Beisammensein kümmerten.
Der Gottesdienst war mehr als gut besucht. Sowohl die gastgebende Gemeinde als auch alle, die den Gottesdienst gestaltet haben, haben sich darüber und über die anschließenden Gespräche sehr gefreut.
Von: Beate Hofmann-Landgraf (Pfarrerin, Evang.-Luth. Pfarramt Irmelshausen)