Auf einer Strecke von 1,25 Kilometer Länge zwischen dem Neustädter Haus und dem Irenkreuz entsteht derzeit im Rahmen der Kreuzbergallianz ein neues Angebot für Mountainbiker: Ein Flowtrail. Er soll eine breite Bikerschicht ansprechen: Vom Jugendlichen Biker, der ihn im Vereinstraining nutzt bis hin zu den „alten Haudegen“. Natürlich soll der Trail die Region auch touristisch bereichern.
Mit den Arbeiten am Trail wurde bereits begonnen. Eine Gruppe junger und engagierter Mountainbiker vom RWV Haselbach hat es sich zur Aufgabe gemacht „ihren Flowtrail“ zu bauen. Bürgermeister Udo Baumann, der beim ersten Arbeitseinsatz vorbeischaute, freute sich über die Tatkraft und Einsatzbereitschaft der jungen Männer.
Im Wald lagen noch Schneereste, doch die Witterung war denkbar günstig, um mit den ersten Bodenarbeiten zu beginnen. Moritz Hammer (Bischofsheim), Johannes Enders (Haselbach), Thorsten Riecke (Rödelmaier), Johannes Fuß (Frankenheim), Julian Ertl (Langenleiten) und Markus Neumann (Haselbach) fassten tüchtig mit an.
Ohne Bremsen, ohne Treten
Mit den Arbeiten wurde im oberen Bereich begonnen, Äste und Laub wurden beiseite geräumt, der Boden so frei gelegt, dass die Strecke mit einem Mountainbike locker befahren werden kann.
Sinn und Zweck eines Flowtrails ist es eine weiche und geschmeidige Abfahrt zu ermöglichen. Ein Weg, der sich rund fahren lässt, ohne scharf abzubremsen oder anhalten zu müssen, erklärte Markus Neumann. Der Flowtrail soll so angelegt werden, dass möglichst wenige Eingriffe in die Natur stattfinden.
Gleich im oberen Bereich wurde ein „Anlieger“ angelegt, das heißt die Erde so ausgeformt und befestigt, dass die Kurve gefahrlos genommen werden kann. Stämme wurden so in Bogenform gelegt, dass ein passender Radius entstand, mit Erde und Steinen wurde das Ganze befestigt.
Markus Neumann ist der „Kopf“ des Streckenbaus. Er organisiert die Kontakte zu den Mountainbikern privat und über eine Facebook-Gruppe. „Wir werden jetzt jedes Wochenende im Einsatz sein, bis zum 11. Mai soll alles fertig sein.“ Am 12. Mai wird der erste RhönBikeKing, eine Moutainbike-Veranstaltung der Kreuzbergallianz stattfinden, der Flowtrail soll Bestandteil der Strecke werden, wünscht sich Neumann. Seit seiner Kindheit ist er Mountainbiker. Dass nun durch die Arbeit der Kreuzbergallianz die Möglichkeit geschaffen wurde, einen Flowtrail anzulegen, ist für ihn ein tolles Ergebnis. „Endlich bekommen wir einen offizielle Strecke, da packe ich gerne mit an. Ich bin auch froh, dass der Bürgermeister hinter dem Projekt steht. Es ist wichtig, dass wir auch in der Rhön ein Angebot für Mountainbiker haben.“ Einheimische wie Gäste sollen vom Flowtrail profitieren.
Den Flowtrail anzulegen, ist auch für Johannes Enders eine Selbstverständlichkeit. Die Vorfreude treibt ihn an. „Wenn wir es nicht machen, macht es niemand und dann hätten wir gar nichts. Da bin ich doch gerne mit dabei.“
Mithelfen und mitgestalten
„Ich will den Flowtrail fahren und dann will ich auch mithelfen“, nennt Johannes Fuß seinen Beweggrund. „Jetzt kann ich alles so anlegen, dass es mir auch beim Fahren gefällt.“ Dass die Arbeitseinsätze auch Spaß machen und die Gemeinschaft unter den Jungs vom RWV Haselbach stärkt ist für Julian Ertl wichtig.
„Eine legale Strecke zu schaffen ist für die Rhön wichtig“, betonte Thorsten Riecke. Auf diese Weise gelinge es auch die Mountainbiker im Biosphärenreservat zu kanalisieren und das Entstehen von wilden Strecken werde vermieden. Dass es nun auch in der Rhön eine Strecke geben wird, erspart den Mountainbikern lange Anfahrten zu entsprechenden Anlagen in Deutschland.
Der Flowtrail befindet sich parallel zur Fahrstraße zum Neustädter Haus. Er wird ausschließlich Mountainbikern zur Verfügung stehen und soll als MTB-Einbahnstraße gelten, erläuterte Klaus Neumann, Mitorganisator des Flowtrails. „Die Strecke wird nur zum Bergabfahren genutzt, so dass auch bei flotter Fahrt nicht mit Wegenutzern zu rechnen ist.
Damit die Abfahrt nicht im Höllentompo durch den Baumbestand verläuft, werden Kurven angelegt. Sie orientieren sich an natürlichen Gegebenheiten. Die Radabfahrt lässt sich dann, vergleichbar mit dem Carven beim Skifahren, mit toller Schräglage meistern, wenn die Kurven durch eine leichte Überhöhung am Außenradius, einem sogenannten Anlieger, versehen werden. Der englische Begriff Flow beschreibt das Befahren von leichten Gefällstrecken ohne besonders Treten oder Verzögern zu müssen“, so die Erläuterungen von Klaus Neumann.