(geo) Die neue Sonderausstellung „Gewendet – Vor und nach dem Mauerfall“: Fotos und Texte aus dem Osten von Lutz Rathenow und Harald Hausmann ist am gestrigen Montag im Hennebergischen Museum Kloster Veßra eröffnet worden.
Fast 20 Jahre nach ihrem Buch „Ost-Berlin“ setzen der aus Sachsen stammende Fotograf Harald Hauswald und der in Thüringen geborene Schriftsteller Lutz Rathenow die Vorwende- mit der Nachwende-Zeit in Kontrast. Dafür durchstreifen sie von Berlin aus, wo sie seit gut 30 Jahren leben, Deutschlands Osten von Hiddensee bis nach Dresden.
Wie viel DDR steckt noch heute in den neuen Bundesländern? Wie viel Vergangenheit tragen wir mit in die Zukunft? Hauswald und Rathenow beschreiben anhand größtenteils noch unveröffentlichter Fotos und Texte aus der Zeit von 1979 bis heute die Vergangenheit und deren Verschwinden. Ihre anhaltende Neugierde ermöglicht überraschende Einblicke in die Gegenwart.
Lutz Rathenow und Harald Hauswald waren an diesem Abend im Museum anwesend und gaben die Einführung in die Ausstellung, nachdem der Thüringer Kultusminister a. D. Dr. Michael Krapp (MdL) die Ausstellung eröffnet hatte.
Harald Hauswald wurde 1954 in Radebeul geboren, lebt seit 1977 in Berlin. Er war zunächst in der DDR als Fotograf tätig, stellte auch in der Bundesrepublik, den USA, der Schweiz, in Frankreich, Italien und den Niederlanden aus. Hauswald veröffentlichte unter anderem Foto-Reportagen für GEO, Stern, Zeitmagazin, Das Magazin und arbeitete an mehreren Büchern mit.
Lutz Rathenow, geboren 1952 in Jena, wurde nach Protesten gegen die Biermann-Ausbürgerung verhaftet und aus politischen Gründen von der Universität Jena exmatrikuliert. Seit 1977 lebt er in Berlin und ist freiberuflich als Schriftsteller tätig. Rathenow engagierte sich aktiv in der unabhängigen Friedens- und Bürgerrechtsbewegung der DDR und verfasste zahlreiche Romane, Gedichtbände und Kinderbücher.
Zu sehen ist die Sonderausstellung, die eine Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung Erfurt ist, vom 2. Oktober bis 15. November zu den bekannten Öffnungszeiten.
Weitere Informationen unter:
Hennebergisches Museum
98660 Kloster Veßra
TEL (03 68 73) 6 90 30, Fax 6 90 49