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Gollmuthhausen: Gollmuthhausen: Einfache Turmspitze mit vielen Symbolen

Gollmuthhausen

Gollmuthhausen: Einfache Turmspitze mit vielen Symbolen

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    Das Kreuz auf dem achteckigem Turm der evangelischen Kirche von Gollmuthhausen im Milzgrund haben wir in unserem Kulturrätsel diesesmal gesucht.
    Das Kreuz auf dem achteckigem Turm der evangelischen Kirche von Gollmuthhausen im Milzgrund haben wir in unserem Kulturrätsel diesesmal gesucht. Foto: Hanns Friedrich

    Der Hinweis auf die 200-Jahr-Feier der gesuchten Kirche im Milzgrund in diesem Jahr hat es sicherlich leicht gemacht, an diesem Wochenende unser Kultur-Such-Rätsel zu lösen: Die evangelische Kirche von Gollmuthhausen. Es war dieses Mal wieder eine recht einfache Turmbekrönung ohne Kreuz, die allerdings gleich mehrere Symbole hatte.

    So an der Spitze einen mehrzackigen Stern, darunter die Wetterfahne, die eine Art Drachengesicht zeigt, gehalten wurde sie von einer kleinen goldenen Kugel. Turmbekrönung und Kirche von Gollmuthhausen sind weithin zu sehen, denn das Gotteshaus steht auf der höchsten Erhebung des Dorfes.

    "Capella" wurde in Gollmuthhausen erstmals 1194 erwähnt

    Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass es auch schon viel früher Kirchen in Gollmuthhausen gab. Erstmals erwähnt wurde 1194 eine "capella", von der sich bis in die heutigen Tage eine 1492 angeschaffte Glocke erhalten hat. Sie gehört damit zu den ältesten Kirchenglocken im Grabfeld. Diese Kirche könnte dem Heiligen Burkard geweiht worden sein.

    1556 ist in einem Kirchenvisitationsprotokoll die Verbindung von Gollmuthhausen zur Pfarrei in Behrungen festgehalten. Vier Jahre später wurde die Kirchengemeinde mit der Pfarrei Rothausen vereinigt. Auch in Gollmuthhausen hielt demnach die Reformation frühzeitig Einzug, denn seit 1560 ist die Gemeinde evangelisch. In den Kirchenbüchern findet man den Eintrag, dass im Jahr 1603 Paulus Amendts Sohn der erste Gollmuthhäuser ist, der in der Kirche getauft wurde. Dieses Gotteshaus soll allerdings sehr klein und dunkel gewesen sein.

    Achteckiger Turm ist ein Relikt der Vorgängerkirche

    Überliefert ist, dass 1608 eine neue Kirche errichtet wurde. Sie brannte jedoch 1635 im Verlauf des Schwedenkriegs bis auf die Grundmauern nieder. 1658, zehn Jahre nach dem Kriegsende, wurde sie wieder aufgebaut. Der Neubau von 1819 ersetzte die Vorgängerkirche, sie wurde im neoklassizistischen Stil erbaut und ist deshalb eine von nur drei Kirchen dieser Art in Unterfranken.

    Von der Vorgängerkirche stammt noch der achteckige Turm. Die Architektur zeigt eine klare Abgrenzung zu den üppigen Dekorationen von Barock und Rokoko, beschränkt sich auf Einfachheit, geometrische Exaktheit und gestalterische Bescheidenheit. Der Königshöfer Baumeister Büttner entwarf den Betsaal, der durch die Fenster hell gestaltet ist.

    Kirche wurde 2015 renoviert

    Das Westportal wird von zwei Säulen umrahmt. In der Mittelachse der Kirche befindet sich der Altar, darüber ist in der ersten Empore die Kanzel. Die Orgel auf der zweiten Empore ist aus der Vorgängerkirche. Aus dem Jahr 1819 stammen Taufstein und Zinnleuchter.

    Im Jahr 2015 wurde das Gotteshaus renoviert und statisch gesichert, nachdem 2011 eine Notsicherung vorgenommen werden musste. Der Grund hierfür war, dass das Tonnengewölbe auf die Außenwände drückte, die besonders dort, wo sich viele Fenster befinden, überlastet waren. Die Außenwände wiesen damals große Risse auf, die Fensterstürze drohten abzusacken, sie wurden dann mit Winkeln zusammengehalten.

    240 000 Euro wurden investiert, gemeinsam finanziert durch die evangelische Landeskirche, das Landesamt für Denkmalpflege, den Landkreis Rhön-Grabfeld, die Unterfränkische Kulturstiftung, die Bayerische Landesstiftung, die Gemeinde Höchheim und die Kirchengemeinde. Dazu kamen viele ehrenamtlich geleistete Stunden der Helfer.

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