(fg) Seinen 85. Geburtstag feiert an diesem Freitag der letzte Bad Neustädter Landrat, Gottfried Miller. Von 1963 bis zur Gebietsreform 1972 lenkte Miller für die CSU die Geschicke des damals noch selbstständigen Landkreises Bad Neustadt.
Die Neuwahlen nach der Gebietsreform hatten im Juni 1992 Dr. Karl Grünewald an die Spitze des neu gebildeten Landkreises Rhön-Grabfeld geführt. Bei seiner ersten Wahl 1963 erhielt er 51 Prozent der Stimmen. Damals war er seinem verstorbenen Vater Albert in die Fußstapfen gefolgt. 1968 wurde der Regierungsrat von 93 Prozent der Wähler zum Landrat gewählt.
Mit dem Namen Gottfried Miller eng verbunden ist die Gründung des Naturparks Bayerische Rhön, dessen treibende Kraft Miller war. Am 28. April wurde der Gründungsvertrag im Kurhaus von Bad Neustadt unterzeichnet. Auch die Salzforststraße von Windshausen nach Schmalwasser, die die abgeschiedenen Walddörfer näher an das Zentrum Bad Neustadt band, ist sozusagen ein Werk Millers.
Sein langjähriges Wirken in der CSU wurde zuletzt 2007 gewürdigt, als er für 55-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurde. Engagiert ist Miller, Vater dreier Kinder, auch seit vielen Jahren im Kreisverband der Heimkehrer. Gottfried Miller machte seine eigene Kriegsgefangenschaft im ukrainischen Charkow öffentlich, um so auf die Bedeutung der Versöhnung hinzuweisen. 2005 reiste Miller mit einem Filmteam des NDR in die ukrainische Stadt, um Elisabetha und Alexandra wiederzusehen, die ihm 1945 das Leben retteten.