Der Haushaltsplan für 2022 stand im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung in Großbardorf. Mit rund 1,9 Millionen Euro Investitionen werde man die Gemeinde nach vorne bringen, meinte Bürgermeister Josef Demar, nachdem Kämmerer Philipp Scholz das Zahlenwerk vorgetragen hatte.
Der Verwaltungshaushalt umfasst 1 974 203 Euro. Zu den Haupteinnahmen zählen die Grundsteuern A und B (24 700 Euro und 84 200 Euro), die Gewerbesteuer (180 000 Euro), die Einkommenssteuer (580 000 Euro), der Anteil an der Umsatzsteuer (45 000 Euro) und die Schlüsselzuweisung (72 308 Euro). Die hauptsächlichen Ausgaben sind Personalkosten (199 266 Euro) sowie der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand (567 930 Euro). Die Kreisumlage beträgt 510 000 Euro, die VG-Umlage 205 000 Euro. Zur Finanzierung des Verwaltungshaushalts muss der Vermögenshaushalt einen Zuschuss von 96 140 Euro geben.
Der Vermögenshaushalt umfasst 2 238 622 Euro, er finanziert sich hauptsächlich durch Entnahmen aus den Rücklagen (954 990 Euro) und erwarteten Zuschüssen (955 882 Euro) für inzwischen abgeschlossene Baumaßnahmen, für die die Fördergelder noch nicht ganz eingetroffen sind. Die größte Investition im Jahr 2022 ist die geplante Erschließung des neuen Gewebegebiets "Am weißen Kreuz", für dessen Zufahrt ein Kreisel vorgesehen ist (350 000 Euro). Die Straßenerschließung wird mit 150 000 Euro eingeplant, die Kanalarbeiten ebenfalls mit 150 000 Euro.
Kreditaufnahme möglich
Um alle Investitionen zu stemmen, braucht die Gemeinde wahrscheinlich eine Kreditneuaufnahme in Höhe von 200 000 Euro. Die Stabilisierungshilfe, die für 2021 für die Schuldentilgung 75 000 Euro und als Investitionshilfe 250 000 Euro betrug, soll für 2022 wieder beantragt werden, sie dient zur Wiedererlangung der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinden.
Verabschiedet wurden Finanzplan und Stellenplan, anschließend wurde der Haushaltsplan als Satzung erlassen.
Ein Blick auf den Abschluss des Haushalts von 2021 zeigte den Verwaltungshaushalt in Höhe von 1 872 451 Euro und den Vermögenshaushalt in Höhe von 859 765 Euro. Im vergangenen Jahr gab es noch eine Zuführung zum Vermögenshaushalt von 80 240 Euro und Ende des Jahres Rücklagen in Höhe von mehr als eine Million Euro. Die Schulden betrugen rund 1,5 Millionen Euro.
Entschieden wurde in der Sitzung über die Vergabe der Fahrbahnsanierung "Unterer Auhügel", der Auftrag ging an die Fa. Streck-Eisenmann, Mellrichstadt, für 36 253 Euro. Beschlossen wurde außerdem, für ein geplantes Bauvorhaben eine Ortsabrundungssatzung zu erstellen. Besprochen wurde, fünf Hundekotbeutelspender mit Abfallkörben im Gemeindegebiet aufzustellen.
Quartiere für Flüchtlinge melden
Die Gemeinderäte diskutierten über die ukrainischen Flüchtlinge, für die momentan kein zumutbarer Wohnraum in Großbardorf vorhanden ist. Falls Privatquartiere zur Verfügung gestellt werden können, sollen diese bei der Allianz oder beim Bürgermeister gemeldet werden. Es sollen entsprechende Informationszettel an alle Haushalte verteilt werden.