Am Samstag lachte die Sonne, als in viele Hofstellen im Fränkischen Freilandmuseum Leben wie anno dazumal eingekehrt war. Zur Eröffnung des Großen Museumsfestes begrüßte Landrat Thomas Habermann, derzeit stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes Fränkisches Freilandmuseum Fladungen, zahlreiche Gäste im Museumsdorf. Die Besucher waren eingeladen, in die dörfliche Lebens- und Arbeitswelt vergangener Tage einzutauchen und ein paar unbeschwerte Stunden zu genießen.
Eine Vielzahl von Handwerksvorführungen sorgte dafür, dass die Besucher in Großmutters Zeiten eintauchen konnten. Zur Stärkung hielt unter anderem die Wirtevereinigung „Rhöner Charme“ ausgesuchte kulinarische Schmankerl parat. Am Sonntag sorgte der Regen dafür, dass die alten Hofstellen im Museumsdorf dicht besiedelt waren – dem Interesse am historischen dörflichen Leben konnte der Guss von oben nichts anhaben.
Beim Museumsfest wurde altes, zum Teil fast schon in Vergessenheit geratenes Handwerk wieder lebendig. So konnte man zum Beispiel erfahren, wie nach alter Manier Rodelschlitten gebaut oder Seile per Hand gedreht werden. Auch traditionelle Handarbeiten wie Weben oder Klöppeln gab es zu bewundern, zudem wurde den jungen wie auch den erwachsenen Besuchern immer wieder die Gelegenheit geboten, selbst aktiv zu werden. Da die Museumsbahnstrecke wieder von Mellrichstadt durchgängig nach Fladungen befahrbar ist, konnten die Gäste nicht nur mit der Dampflok anreisen, auch ein Zubringer der Erfurter Bahn beförderte Besucher zur Festeröffnung.
Stammgäste beim Museumsfest sind auch die Wallfahrer aus Leutershausen. Sie waren, wie jedes Jahr, zu ihrem alten Gotteshaus gepilgert. Es war Anfang der 90er Jahre als eines der ersten Gebäude in das Museumsdorf umgesetzt worden.
„Wir haben bisher eine schöne Saison erlebt“, blickte Landrat Habermann zurück. Es gebe viele Anlässe, das Museum zu besuchen, sagte er und rührte schon einmal für das Köhlerfest im Oktober die Werbetrommel. Dass das ganze Jahr über etwas im Museumsdorf geboten ist, dem pflichtete auch Fladungens Bürgermeister Robert Müller bei. Müller hob, Bezug nehmend auf das diesjährige Saisonmotto „Holz“, die Bedeutung hervor, die man dem Rohstoff in Fladungen schon seit jeher beimisst.