Die Stadt bemühte sich lange um ein solches Kino. Verschiedene Anläufe sind aber gescheitert, zuletzt auf dem Gelände Schultesstraße. Die Finanzierung für das neue, aber hinter den Kulissen schon geraume Zeit diskutierte Großkino wurde erst in der zurückliegenden Woche gesichert. Deshalb gelangte das Projekt diese Woche doch noch in den Stadtrat.
Wirtschaftsförderer Hans Schnabel informierte, der Stadtrat habe die Weichen für die Errichtung des Multiplex-Kinos in der östlichen Innenstadt insofern gestellt, als die Verlegung von wichtigen Versorgungsleitungen, einer Trafo- und einer Gasübergabestation auf dem Grundstück als Teilaufgabe der Stadt gesehen wird. Die Stadt beteiligt sich deshalb an den Kosten in sechsstelliger Höhe. Die Stadtwerke GmbH wird das zirka 4400 Quadratmeter große Grundstück, das erst kürzlich mit hohem Aufwand von den Altlasten saniert wurde, an die Investoren verkaufen.
In den vorgesehenen sieben Sälen gibt es zirka 1100 Sitzplätze und natürlich die Gastronomie. Haupteingang soll am Oberen Marienbach sein. Es wird aber auch einen Zugang aus der Innenstadt via Grünanlage Wall geben.
Parken können die Besucher in dem benachbarten Parkhaus „Am Marienbach“, von dem aus ein möglichst direkter Zugang ins Kino geschaffen werden soll.
Stadtverantwortliche zeigten sich über die Ansiedlung auch deshalb erfreut, weil vielen jungen Kinobesuchern weitere Fahrten nach Dettelbach und Würzburg künftig erspart blieben. Während derzeit in Schweinfurt laut Stadt pro Jahr nur etwa 150 000 Kinobesucher in den teilweise veralteten Kinos gezählt werden, sind es in Würzburg mehr als 450 000 und in Dettelbach mehr als 650 000. Das soll sich mit der „Filmwelt“ ändern.
Nach einer ersten Auskunft der Betreiber sollen die sieben Säle mit steil ansteigenden Sitzreihen, aber üppigem Reihenabstand erstellt werden. Angesagt ist modernste digitale Technik. Die Filmwelt wird nach Aussagen der Bauherrengemeinschaft Schaufler/Schlemm „mehr sein als nur ein großes Kino“, weil auch Veranstaltungen, angefangen von Firmenpräsentationen über Partys bis hin zu kombinierten Film- und Gastronomie-Events, stattfinden. Mit ihrem Konzept des „persönlich geführten Großkinos“ wollen sie sicherstellen, dass das Kinoprogramm „immer nah am Publikum orientiert bleibt“. Die Investition liegt bei rund vier Millionen Euro. Die Architekten der Gruppe Bau Art aus Mühlheim haben schon mehrere Hundert Kinos in Deutschland und Europa realisiert. Die Bauleistungen sollen in der Region vergeben werden.