Viele Kommunen erhöhen ihre Grundsteuerhebesätze kräftig, weil sie dringend Geld brauchen, um Schulen und Kitas oder Straßen instand zu halten. Bei den Stockheimer Bürgerinnen und Bürgern darf diesbezüglich aufgeatmet werden. Einvernehmlich und äußerst moderat legte der Gemeinderat seine künftigen Hebesätze fest.
Bürgermeister Martin Link eröffnete dem Gremium, dass er sowohl die Grundsteuer A (Land- und Forstwirtschaft) als auch die Grundsteuer B (bebaute/unbebaute Grundstücke) nur leicht anpassen wolle, um inflationsbedingte Verteuerungen (beispielsweise beim Straßenbau) auszugleichen. Der Hebesatz für die Grundsteuer A wird von 310 Prozent auf 360 Prozent angehoben. Der Hebesatz für die Grundsteuer B wird von 310 Prozent auf 160 Prozent gesenkt. Beide Beschlüsse fielen ohne Gegenstimme. "Wir stehen finanziell solide da, deshalb können wir uns das leisten", so der Bürgermeister. Trotzdem müsse man das Ganze im Auge behalten und jährlich neu darüber beraten.
Die Pkw-Ladestation am Kemmerplatz ist defekt. Soll die Anlage wie bislang als kostenfreie Station der Gemeinde weiter betrieben werden oder nicht? Alternativ bestünde die Möglichkeit, 2025 zusammen mit dem Überlandwerk Rhön eine leistungsfähige, jedoch kostenpflichtige Anlage zu installieren, informierte der Gemeindechef. Das Gremium stand diesem Vorschlag positiv gegenüber. Es erging der Beschluss, die Ladestation nicht mehr in Betrieb zu nehmen. Kommendes Jahr soll eine Prüfung für eine leistungsfähige Anlage zum Ersatz des bisherigen Angebots erfolgen. Auch sei dann laut Gemeindechef ein neuer Standort (Nähe Trafohäuschen) angedacht.
Um weitere Schäden am Flachdach der Kita St. Vitus zu verhindern, ist eine Reparatur dringend notwendig. Kostenpunkt gemäß Angebot: 4400 Euro brutto. Der Gesamtbetrag wird wie beantragt von der Kommune übernommen. Außerdem hatte die Kirchenverwaltung St. Vitus einen Antrag auf eine zweckgebundene Spende für die Unterhaltskosten für das Gemeinde- und Pfarrzentrum "Alte Schule" gestellt. 2023 lagen diese bei rund 4700 Euro. Nachdem man der Kirchenverwaltung 3500 Liter Heizöl unentgeltlich überlassen hatte, entschied sich das Gremium für einen anteiligen Zuschuss von 1000 Euro.
Genannte Räumlichkeiten werden auch von örtlichen Gruppierungen und Vereinen genutzt. Vergangenes Jahr schlugen die verbleibenden Unterhaltskosten mit 6500 Euro und damit rund 1500 Euro höher als 2022 zu Buche. Die Beiträge sollen laut Ratsbeschluss wie in den Vorjahren als Zuschuss für Vereine durchgebucht werden. Allerdings bittet Bürgermeister Link um mehr Achtsamkeit. Man dürfe erwarten, dass nach Nutzung alle Fenster geschlossen würden. Licht und Heizkörper sollten vor dem Verlassen des Gebäudes ausgeschaltet sein.