(kar) „Wenn 's heut rient, rient's Geld!“ Das wissen manche Bauern im Sälzer Dialekt, wenn die Regentropfen im Frühsommer die Felder begießen. Das fruchtbare Wechselspiel von Sonne und Regen ist heuer in den Fluren rund um Salz deutlich sichtbar. Die Arbeiten des Bauern sind gemacht. Jetzt entscheidet nur noch das Wetter über das, was am Halm wächst.
Auch Michael Derleth, der Naturlandbauer aus Salz, betrachtet zufrieden, was wächst und gedeiht. Mannshoch stehen Roggen- und Dinkelhalme. Auch der Weizen, die Gerste und der Hafer lassen auf eine gute Ernte hoffen.
Vor Jahren wurde noch prophezeit, dass ohne Chemie irgendwann einmal nichts mehr außer Unkraut wächst. Das Gegenteil ist passiert. Der wechselnde Anbau zwischen zehrenden Früchten, wie Getreide und Kartoffeln, und aufbauenden Früchten, wie Kleegras und Erbsen, machen die Felder fruchtbar und die Fluren bunter. Diese ausgeklügelte Fruchtfolge und eine sorgsame Bearbeitung der Flächen bewirken, dass die Äcker auch in der Biolandwirtschaft recht gute Erträge bringen.
Michael Derleth nutzt heuer vier Bauernmarkttage, um darauf aufmerksam zu machen, dass sein Naturlandhof bereits seit 20 Jahren ökologisch bewirtschaftet wird und das mit sichtbarem Erfolg.
Am kommenden Samstag möchte er bei einem Getreidemarkt allen Interessierten zeigen, was in der Sälzer Flur heranreift. Bei einer Ackerbesichtigung wird nicht nur gezeigt, welche unterschiedlichen Getreidesorten wachsen. Selbstverständlich soll auch sichtbar werden, wie es im Boden aussieht. Wurzelentwicklung und Lebewesen in der Erde, Kräuter und Untersaaten – dies alles sind wichtige Faktoren für die Biologische Landwirtschaft.
Im Hof in der Ortsmitte von Salz, wird's interessant, wenn die Getreidekörner dann verarbeitet werden. Den Unterschied von Hafer, Dinkel, Weizen und Gerste hat jeder vielleicht schon vor Jahren in der Schule kennengelernt. In Salz soll der Unterschied aber auch noch geschmeckt werden. In vielen Variationen versucht Margit Derleth, die Expertin für schmackhafte Vollkornprodukte, die Gaumen der Gäste zu schulen. Alle möglichen Getreidesorten gibt's zu kosten, – gemahlen, geflockt und verarbeitet. Dass gesund und schmackhaft kein Widerspruch ist, wird schon beim Frühstück und erst recht bei Mittagessen und Kuchen zum Kaffee erkennbar.
Selbst an die Jüngsten wird gedacht: Die Strohhüpfburg wird aufgebaut und Papier wird aus Stroh geschöpft. Jeder Besucher darf sich auf einen erlebnisreichen Markttag in Salz freuen.
Im Blickpunkt
Programm des Getreidemarkts: 9 Uhr Sektfrühstück mit Produkten aus dem Naturlandhof, Felderbesichtigung, Bodenprobe und Pflanzenbestimmung. Infos und Schmackhaftes rund ums Getreide.
Ab 12 Uhr Mittagessen, ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen aus dem Holzbackofen. Ende gegen 16 Uhr.