Sechs Einwohner mehr als im Vorjahr hat die Gemeinde Höchheim 2022 dazugewonnen, der Abwärtstrend scheint nach einem Tiefpunkt im Jahr 2018 (1067 Einwohner) im vergangenen Jahr überwunden zu sein, sodass 1075 Einwohner mit Erstwohnsitz gezählt werden können. Das war eines der Themen, die in der Gemeinderatssitzung im Höchheimer Rathaus besprochen wurden, als es um den Haushaltsplan 2023 ging. Kämmerer Philipp Scholz trug die Zahlen vor.

Der Verwaltungshaushalt umfasst 2.4428.845 Euro, er stieg um mehr als 100.000 Euro aufgrund der höheren Energie- und Personalkosten sowie der höheren Umlagen. Zu den wichtigsten Einnahmen des Verwaltungshaushalts gehören die Grundsteuern A und B (25.000 und 77.240 Euro), Anteile an der Gewerbesteuer (180.000 Euro) und der Einkommenssteuer (528.200 Euro) sowie die Schlüsselzuweisungen (627.100 Euro).
Entnahme aus den Rücklagen
Bei den Ausgaben sind die Personalkosten, inklusive einer fünfprozentigen Lohnerhöhung, mit 300.085 Euro eingestellt. Der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand umfasst insgesamt 785.160 Euro, die größten Kostensteigerungen betreffen den Unterhaltungs- und Betriebsaufwand sowie die Klärschlammbeseitigung. Die Kreisumlage wurde mit 506.300 Euro eingestellt, es bleibt abzuwarten, wie die geplante Erhöhung ausfällt. Die VG-Umlage ist ebenfalls gestiegen und beträgt jetzt 269.500 Euro.
Normalerweise soll der Verwaltungshaushalt mindestens die Tilgung von Investitionskrediten erwirtschaften, das ist in diesem Jahr nicht der Fall. Eine Zuführung aus dem Vermögenshaushalt (Entnahme aus den Rücklagen) in Höhe von voraussichtlich 22.470 Euro muss die Tilgung unterstützen, die jährlich 46.156 Euro beträgt.
Der Vermögenshaushalt ist mit 2.609.875 Euro geplant. Mehr als 2,5 Millionen Euro werden als Zuschüsse erwartet. Investiert wird in einen neuen Schlepper für den Bauhof (rund 90.000 Euro) und in die Innenentwicklung Rothausen (205.000 Euro). Der Eigenanteil für das neue Breitbandausbau-Programm beträgt 100.286 Euro. Zum Glück gibt es Rücklagen (Stand am 31. Dezember 2022: 830.455 Euro), auf die die Gemeinde in den nächsten Jahren zurückgreifen kann, wenn die Dorferneuerung in Höchheim und Gollmuthhausen beginnt. Trotzdem wird im nächsten Jahr eine Kreditaufnahme nötig sein, meinte der Kämmerer.
Diskutiert wurde über fehlende Bauplätze, im Haushalt sind 25.000 Euro für die Planung eines Baugebietes in Irmelshausen eingestellt. Sobald eine Nachfrage vorhanden sei, könne man dann mit der Umsetzung beginnen, sagte Bürgermeister Michael Hey. Die Anhebung des Hebesatzes für die Gewerbesteuer um zehn Punkte auf 350 von Hundert war einigen Gemeinderäten zu wenig. Die Hebesätze für die Steuern A und B bleiben mit 450 v. H. auf gleichem Niveau wie in den Vorjahren. Die Haushaltssatzung wurde mit drei Gegenstimmen verabschiedet, der Finanzplan mit einer Gegenstimme.
Nachdem schon für 2022 der Antrag der Gemeinde auf Stabilisierungshilfe abgelehnt worden war, hält der Kämmerer einen Antrag für dieses Jahr für wenig aussichtsreich. Er will aber trotzdem einen Antrag stellen, denn aufgrund der bevorstehenden Investitionen und der gestiegenen Energiekosten könnte es doch eine Zuwendung geben. Das Konsolidierungskonzept wurde entsprechend fortgeschrieben und von den Gemeinderäten beschlossen.
Straßenverzeichnis aktualisiert
Auf den neuesten Stand gebracht wird das Straßenverzeichnis, dazu lag eine Liste vor, die Bauverwaltung kümmert sich um den Vorgang. Das Haushaltsergebnis 2022 wurde zur Kenntnis genommen. Der Verwaltungshaushalt schließt mit 2.306.597 Euro ab, der Vermögenshaushalt mit 828.691 Euro. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt betrug 48.372 Euro, der Schuldenstand lag Ende des Jahres bei 312.850 Euro, Rücklagen gab es in Höhe von 830.455 Euro.
Am Donnerstag, 27. April, 19 Uhr, findet eine Teilnehmerversammlung Dorferneuerung mit Wahl der Vorstandsmitglieder statt, der Bürgermeister wurde als Repräsentant der Gemeinde bestimmt, sein Stellvertreter ist Alfred Kilian.