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GROSSBARDORF: Herpesvirus verhindert Reit- und Springturnier

GROSSBARDORF

Herpesvirus verhindert Reit- und Springturnier

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    Wegen einer Viruserkrankung eines im Vereinsstall eingestellten Tieres muss das Reit- und Springturnier abgesagt werden.
    Wegen einer Viruserkrankung eines im Vereinsstall eingestellten Tieres muss das Reit- und Springturnier abgesagt werden. Foto: Foto: Vossenkaul

    Die ganze Arbeit war umsonst - das 32. Reit-und Springturnier vom 26. bis 28. August muss vom Veranstalter, dem Reit- und Fahrverein Großbardorf, abgesagt werden. Auf der Homepage ist es nachzulesen: „Ein kurzfristig eingetretener Befall eines in unserem Vereinsstall eingestellten Pferdes mit dem Herpesvirus Typ 4 zwingt uns aufgrund der erforderlichen Quarantänemaßnahmen zum Schutz der Gesundheit Ihrer Pferde unsere Traditionsveranstaltung abzusagen. Wir bedauern diese Entscheidung sehr.“

    Junges Pferd litt unter Fieberschüben

    Was geschehen ist, erklärt Schriftführer und Turnierleiter (gemeinsam mit Vorsitzendem Wolfgang Mauer) Karl Hillenbrand in einem Gespräch. Von einer Pferdebesitzerin wurde vor rund drei Wochen ein zweites, junges Pferd in den Vereinsstall eingestellt, das plötzlich unter Fieberschüben und Nasenausfluss litt. Der Tierarzt diagnostizierte einen Befall mit Herpesviren Typ 4. Das ist ansteckend und der ganze Stall gilt als möglicher Überträger, obwohl die anderen Pferde gesund sind.

    Herpesviren sind überall anzutreffen, aber in Stresssituationen - und das ist beim Wechsel in einen fremden Stall der Fall - ist das Immunsystem geschwächt und das Tier kann erkranken. Das Virus ist laut Infos der Pferdeklinik Cronau bei 90 Prozent der Pferde vorhanden.

    Diagnose des Tierarztes war niederschmetternd

    Die Diagnose des Tierarztes war für die Veranstalter niederschmetternd, denn der genaue Turnierplan mit allen Startzeiten stand bereits fest, die Startgelder waren bezahlt, die Richter, Tierärzte, die Stallzelte, die Bands für das Rahmenprogramm und das BRK waren gebucht, die Helfer standen in den Startlöchern. „Theoretisch war das Turnier schon gelaufen“, berichtet Hillenbrand. Er hat jetzt viel zu tun, um alle Nenngelder wieder zurück zu zahlen und alles abzubestellen. Es gab jedoch zur Absage keine Alternative, schließlich geht es um die Pferde und um den guten Ruf des Vereins.

    Zunächst hoffte der Vorstand, die vier Pferde aus dem Vereinsstall mit Hilfe eines Stallzeltes auf eine entfernte Koppel evakuieren zu können, um dann den Stall gründlich zu desinfizieren und die Ansteckungsgefahr zu beseitigen. Da aber ein Mindestabstand von drei Kilometern vorgeschrieben ist, wie der Dachverband mitteilte, konnte das nicht durchgeführt werden. „Den Vorfall verschweigen und das Turnier durchziehen kam für uns nicht in Frage“, erläuterte Hillenbrand. Auch wenn theoretisch keine Ansteckungsgefahr mehr bestünde, würden nur wenige Reiter aus Angst vor einem möglichen Restrisiko antreten und ein objektiver Leistungsvergleich wäre nicht möglich.

    Die Pferde bleiben im Stall und wereden beobachtet

    Jetzt heißt es abwarten. Die Pferde bleiben im Stall, werden beobachtet und tierärztlich betreut. Laut Veterinäramt handelt es sich nicht um eine anzeigepflichtige Tierseuche, sondern um eine Virus-Erkrankung, die ansteckend ist und gegen die es einen Impfstoff gibt. In der Regel werden die Pferde wieder gesund, das Virus bleibt aber im Körper und kann bei Stresssituationen erneut aktiviert werden, wie beim Manschen auch. Besonders für tragende Stuten ist das Virus gefährlich, es kann zu einem Abort kommen.

    „Wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei unseren Turnieren im nächsten Jahr. Bitte bleiben Sie uns treu“, heißt es auf der Homepage des Vereins. Der muss jetzt die Kosten tragen und hofft, dass die Sponsoren ihre Spenden nicht zurückverlangen.

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